Sind Sie vom Abschneiden im Qualifying enttäuscht oder war es so zu erwarten?
Monisha Kaltenborn: Wir haben anhand der Performance gesehen, dass es sehr schwierig wird. Auch die Streckencharakteristik liegt unserem Auto nicht wirklich. Bei Esteban war aufgrund seiner Strafe klar, dass es sehr weit nach hinten gehen würde. Zu Nico muss man sagen, dass er eine einwandfreie Runde geliefert hat. Wir haben hier mit der Performance Schwierigkeiten, das Auto reagiert auf gewisse äußere Bedingungen wie den Wind extrem. Daher überrascht es nicht. Wir müssen sehen, dass wir morgen über die Strategie noch etwas Gutes hinkriegen können.

Wurde bei Esteban wegen der Strafe in erster Linie auf das Rennen hingearbeitet und das Qualifying ignoriert?
Monisha Kaltenborn: Das ist so. Es hätte ja auch keinen großen Unterschied gemacht, wenn er zwei oder drei Plätze besser gewesen wäre, weil er durch die Strafe ganz nach hinten rutscht. Es war zu erwarten und deswegen haben wir uns bei ihm sehr auf das Rennen fokussiert und das dritte Freie Training darauf ausgerichtet.

Muss man hoffen, dass ein paar Fahrer ausfallen, damit Nico in die Punkte kommt?
Monisha Kaltenborn: Nein, das ist sicherlich nicht die einzige Möglichkeit. Wir müssen selbst sehen, dass wir unser Rennen fehlerfrei hinbekommen und unsere Reifenstrategie die richtige ist. Wer weiß, was sich im Rennen alles tut... wichtig ist, dass wir keine Fehler machen. Wenn sich vorne Chancen ergeben, und das ist im Rennen immer der Fall, muss man sie nutzen.

Besteht die Möglichkeit, auf dem weichen Reifen zu starten und dann schnell zu wechseln?
Monisha Kaltenborn: Das ist absolut eine Option. Wir müssen die Daten ganz genau analysieren, weil sie bei uns wegen der äußeren Bedingungen offenbar auch ganz anders waren. Dann werden wir sehen, welchen Weg wir gehen.

Bei Esteban Gutierrez lag die Konzentration schon auf dem Rennen, Foto: Sutton
Bei Esteban Gutierrez lag die Konzentration schon auf dem Rennen, Foto: Sutton

Massa startet auf den harten Reifen. Das könnte doch interessant werden, oder?
Monisha Kaltenborn: Ich denke auch. Wir haben hier durchaus unerwartete Verhaltensweisen der Reifen gesehen und das macht es ja auch spannend, wenn die Teams unterschiedliche Strategien wählen.

Mit Nico Rosberg auf Pole konnte man nicht unbedingt rechnen...
Monisha Kaltenborn: Ich glaube, jeder weiß, dass das ein sehr starkes Auto ist. Sie haben einen riesigen Sprung nach vorne gemacht und sind vorne mit dabei. Man kann sie nicht für Topränge ausschließen.

Würden Sie als Teamchef auch sagen, dass die Reifen nicht halten, um etwas Understatement zu betreiben?
Monisha Kaltenborn: Wir kümmern uns erst einmal um unsere Problemzonen und dann können wir über solche Tricks reden. Ich denke schon, dass man gewisse Dinge, die gesagt werden, ernst nehmen sollte. Es ist auch wichtig, etwas vorsichtiger an Dinge heranzugehen und wenn man wirklich so gut ist, ist es umso besser.