Beim China Grand Prix setzte Sebastian Vettel auf eine ungewöhnliche Strategie im Qualifying: Der Red-Bull-Star verzichtete im Q3 auf eine gezeitete Runde zugunsten eines frischen Satz Reifen. Von Startplatz neun fuhr der amtierende Weltmeister in Shanghai auf den vierten Platz vor und verpasste das Podium nur um Haaresbreite. Vettel argumentierte, dass dem RB9 der nötige Speed und das Reifenmanagement fehlte, um mit den anderen Spitzen-Teams mithalten zu können. WM-Rivale Fernando Alonso bezeichnete Red Bulls außergewöhnliche Taktik zuletzt als merkwürdig.

In Bahrain könnte die Angelegenheit wieder anders aussehen. Vettel glaubte nicht, dass Red Bull im kommenden Qualifying wieder Startpositionen opfern werde um mehr Reifen zur Verfügung zu haben. "Ich denke nicht, dass es hier so extrem wird", so der 25-Jähige über die Reifensituation. "Die Reifen liegen hier näher beieinander, der Unterschied zwischen den harten und den Medium-Reifen ist nicht so groß." Pirelli hatte vor einigen Wochen seine ursprünglich geplante Reifenkombination, Soft/Hart, über Bord geworfen und stattdessen die Medium/Hart-Variante bevorzugt.

In China setzten die meisten Teams - mit prominenter Ausnahme von Vettel und Jenson Button - auf drei Boxenstopps. Vettel erwartete Ähnliches auch an diesem Wochenende im heißen Bahrain. "Es wird ähnlich viele Boxenstopps geben wie in China", vermutete er. "Der Abbau ist vergleichbar." Während Vettel sich in Shanghai noch arg über die Pirelli-Reifen aufgeregt hatte und ihnen die Schulnote 6 verpasste, ruderte er diesmal zurück: "Ich möchte nicht meckern, aber wir wünschen uns alle, dass der Reifen ein bisschen länger hält."