Mit den Plätzen drei und vier war Mercedes in Sepang zuletzt eindeutig die zweite Kraft hinter Red Bull - besonders nach dem schwierigen Jahr 2012 für die Truppe aus Brackley der erhoffte Schritt in die richtige Richtung. Doch bei Mercedes ist man durch die Vergangenheit gewarnt: Vorschnelle Zufriedenheitsbekundungen wird es bei den Stuttgartern ebenso wenig geben wie ein Ausruhen auf den jüngst eingefahrenen Teilerfolgen. Vor nicht einmal einem Jahr gewann man mit Nico Rosberg in Shanghai den Großen Preis von China - auch damals schossen sofort alle Erwartungen in ungeahnte Höhen... es folgte bekanntlich der leistungsmäßige Absturz. Daraus hat man bei Mercedes gelernt - mit Toto Wolff bremste der neue Motorsportverantwortliche nach den Resultaten in Malaysia nun gleich einmal die Erwartungshaltung.

Zwar räumte der Österreicher ein, dass man froh über die in den ersten beiden Saisonläufen zur Schau gestellte Pace des F1 W04 sei - doch Wolff machte auch klar: "Ich bin zum Beispiel gar nicht so unglücklich, dass wir bislang noch keine Pole-Position eingefahren haben, denn man muss sich einmal vorstellen, wie das dann die Erwartungen für das Rennen nach oben hätte schnellen lassen." Nun könne man fokussierter und vor allem realistischer an die Sache herangehen und in Ruhe arbeiten. "Wir hatten ein gutes Rennen", meinte Wolff, der aber gerade beim Blick auf die Konkurrenz von Red Bull auch die Euphorie bremste: "Der Weltmeister hat uns gezeigt, dass es immer noch sehr viel zu tun gibt und auch, dass wir gut daran tun, die Lichter im Büro später auszuschalten als unsere Gegner."

So räumte Wolff ein: "Die Erwartungen sind da, aber wir dürfen uns davon jetzt auch ganz sicher nicht davontragen lassen." Schön sei jedoch, dass der Saisonstart alles in allem gut verlaufen sei. "Es ist das, worauf wir gehofft hatten und wo das Team zum aktuellen Zeitpunkt stehen sollte", erklärte der Österreicher. "Um bei den Top-Teams dabei zu sein und die Weltmeisterschaft gewinnen zu können, muss man jedoch alles richtig zusammengefügt bekommen." Dass das noch ein weiter Weg sei, sei allen im Team klar. "Glücklich bin ich aber darüber, dass wir unsere Position im zweiten Rennen stärken konnten. Trotzdem müssen wir weiterarbeiten, weiterentwickeln und immer nach vorne schauen", so Wolff, der zu bedenken gab: "Das letzte Rennen ist schon wieder vergessen."