Eher ein Sabbatical als McLaren: Laut Bernie Ecclestone hätte Lewis Hamilton lieber einer einjährige Pause eingelegt, als eine weitere Saison für seinen langjährigen Rennstall zu fahren. "Lewis hat mir erzählt, dass er lieber ein Jahr ausgesetzt hätte", verriet der Formel-1-Boss und legte damit nahe, dass das Verhältnis zwischen dem Weltmeister von 2008 und der Truppe aus Woking nicht mehr zu kitten gewesen sei. "Fairerweise muss man sagen, dass er McLaren nicht wegen des Geldes verlassen hat." Hamilton, inzwischen bei Mercedes, bestritt allerdings, sich so geäußert zu haben.

"Daran erinnere ich mich nicht", sagte er. "Ich hätte den Sport mit Sicherheit nicht verlassen, es sei denn, ich hätte mich nicht mehr wohl gefühlt oder nicht mehr gelächelt und keine Energie mehr verspürt, wenn ich ins Auto steige. Ich liebe Racing, es gibt keinen Grund damit aufzuhören." Widersprechen wollte er dem britischen Formel-1-Zampano allerdings auch nicht direkt. "Ich bin glücklich, dass Bernie ein besseres Gedächtnis hat als ich", so Hamilton.

Aus heutiger Sicht hat der Brite mit der Entscheidung, zu Mercedes zu wechseln, ohnehin alles richtig gemacht. Während McLaren den Top-Teams noch ein ganzes Stück hinterher fährt, präsentierten sich die Silberpfeile zu Saisonbeginn stärker als erwartet. In Australien landete Hamilton auf dem fünften Platz. Der frühere Champion stellte allerdings klar, dass Rennsiege im Moment noch utopisch wären. "Ich fühle mich noch nicht bei 100 Prozent, dass hat sich beim Training in Australien im Nassen gezeigt", meinte er.

Auch beim zweiten Saisonrennen in Malaysia werden die Bäume nach Ansicht von Hamilton noch nicht in den Himmel wachsen. Der Kurs in Sepang gehört nicht unbedingt zu den Lieblingsstrecken des Mercedes-Lenkers. "Ich glaube nicht, dass ich hier schnell bin", urteilte Hamilton über seine Chancen beim zweiten Kräftemessen der Saison. "Bei meinem ersten Rennen auf dieser Strecke bin ich hinter Fernando Alonso Zweiter geworden, aber seitdem hatte ich hier keine spektakulären Ergebnisse mehr."