McLarens Hoffnung, von den Regenfällen in Melbourne auf einen der vorderen Startplätze gespült zu werden, wurde nicht erfüllt. Sergio Perez kam nicht über den 15. Platz hinaus, während Jenson Button zwar den Einzug in Q3 schaffte, aber dort nur Letzter wurde. Die Mannschaft aus Woking entschloss sich dazu, Perez trotz der noch feuchten Strecke mit den superweichen Reifen auszustatten und hielt an dieser Entscheidung auch fest, als der Mexikaner an die Box kam, da er einen Defekt an seinen Pneus vermutete - ein Fehler, wie Teamchef Martin Whitmarsh zugab.

"Wir haben ein Risiko genommen, Sergio mit Trockenreifen rauszuschicken", sagte der Brite. "Es war eine sehr schwierige Entscheidung." Die ersten beiden Sektoren hätten mit Slicks zwar bereits gute Zeiten zugelassen, doch der letzte Streckenabschnitt sei noch zu nass gewesen. "Unglücklicherweise gab es ein Problem mit diesem Reifensatz", fuhr Whitmarsh fort. "Er dachte, es handle sich um einen Plattfuß, daher wechselten wir ihn. Rückblickend denke ich, dass wir zurück auf die Intermediates hätten gehen sollen", räumte er die Fehlentscheidung ein.

Risiko machte sich nicht bezahlt

Auch Jenson Button wechselte in der Schlussphase von Q2 auf Trockenreifen, doch dank seiner Erfahrung stellte der Brite sogleich fest, dass dies die falsche Wahl war, ließ abermals Intermediates aufziehen und qualifizierte sich problemlos für das finale Qualifying-Segment. In Q3 ging der Champion von 2009 als einer der ersten Piloten mit Slicks auf die Piste, was laut Whitmarsh zu früh war. "Die Trockenreifen waren die richtige Entscheidung, aber leider wurde die Strecke deutlich schneller", führte der Teamchef aus. "Sie war am Ende viel schneller, aber Jensons Reifen hatten Graining, weshalb er nicht in der Lage war, das Potenzial der Strecke auszuschöpfen."

McLarens schwache Performance in den Freien Trainings habe dazu geführt, dass das Team im Qualifying mehr Risiko nahm, gab Whitmarsh zu. "Es ist auf einer grünen, abtrocknenden Strecke sehr schwierig zu wissen, wie schnell man den Option-Reifen zum arbeiten bekommt", merkte er an. "Jetzt weiß man es, aber wir haben die Entscheidung getroffen und dachten, wir geben ihm drei Runden, doch da war er leider schon über seinem Zenit."