Während die meisten anderen Kollegen am Sonntagmorgen um 11:00 Uhr Ortszeit ins Auto steigen, um die endgültige Startaufstellung für den Großen Preis von Australien auszufahren, können sich Giedo van der Garde und Charles Pic zumindest ein wenig länger ausruhen. Das Caterham-Duo flog bereits im Q1 des Zeittrainings raus und damit ist ihre Startposition klar: Van der Garde nimmt das erste Rennen des Jahres von P21 auf, Pic eine Position dahinter. Da der Franzose jedoch nicht die 107-Prozent-Hürde knackte, muss er noch ein wenig um seine Starterlaubnis zittern.

Den Caterham-Mechanikern wird sicherlich nicht langweilig, nachdem beide Piloten ihre Autos bei den schwierigen Bedingungen beschädigten. Van der Garde riss sich schon früh den Frontflügel ab, Pic schlug gegen Ende des Qualifyings in die Streckenbegrenzung ein. "Vom heutigen Resultat bin ich wirklich enttäuscht, denn wir hätten definitiv weiter vorn stehen können", meinte van der Garde. Gerade für den niederländischen F1-Rookie war die Situation alles andere als angenehm: das erste F1-Qualfying seines Lebens und dann gleich starker Regen, Verzögerungen und schließlich der Abbruch.

Immerhin etwas gelernt

"Die Verzögerungen waren nicht ideal, aber ich war ziemlich ruhig und freute mich darauf, loszulegen", so van der Garde. In den letzten Minuten des Qualifyings versuchte es der 27-Jährige bei leicht abtrocknender Strecke noch einmal mit einem Satz Intermediates, doch zahlreiche Abflüge anderer Piloten machten ihm einen Strich durch die Rechnung. "Bei meinem letzten Run sah es gut aus, aber ich musste wegen doppelter gelber Flaggen vom Gas und damit war meine Chance vertan. Das ist wirklich schade, aber manchmal läuft es eben so. Wenn es während des Rennens regnet, wissen wir wenigstens, wie es auf der Strecke sein wird."

Teamkollege Pic versuchte sich in den Schlussminuten von Q1 ebenfalls an den Intermediates, doch sein Versuch der Zeitenjagd endete in der Bande. Melbourne ist im Regen eine knifflige Angelegenheit, die weißen, seifenglatten Linien auf dem Asphalt sorgen schnell für Abflüge. "Auf der Strecke stand viel Wasser und es war schwierig, das Auto auf dem Kurs zu halten", erklärte Pic. "Aber es wurde schnell besser und ich begann zu pushen, bevor ich die weißen Linien berührte und mich drehte. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich viel schneller, aber manchmal fehlt dir einfach das Glück."