Der Titelkampf 2012 zwischen Fernando Alonso und Sebastian Vettel elektrisierte Motorsport-Fans rund um den Globus. Dazu zählt auch Alex Zanardi, der einst selbst in der Formel 1 fuhr und später bei den Paralympics zwei Goldmedaillen mit dem Handbike abräumte. Nach Meinung des Italieners hat sich mit Vettel, der sich am Ende mit drei Punkten Vorsprung auf den Spanier Platz eins in der WM-Wertung sicherte, der richtige Mann durchgesetzt.

"Vettel ist ein unglaubliches Talent", sagte Zanardi der brasilianischen Zeitung El Globo. "Auf eine gewisse Art und Weise beneide ich ihn. Ich wäre auch gerne so gut gewesen." Respekt flößt ihm vor allem die einzigartige Siegermentalität des Red-Bull-Stars ein. "Nach dem Gewinn eines WM-Titels wären viele - ich eingeschlossen - mit Mädchen ausgegangen, hätten sich fette Golduhren gekauft oder in in Nachtklubs Champagner geschlürft", sagte er. "Aber dieser Junge denkt nur daran, den nächsten Titel zu gewinnen."

Der frühere Super-Aguri-Pilot Anthony Davidson ist allerdings anderer Meinung und vergibt die Auszeichnung 'bester Fahrer in der Formel 1' vorerst noch an Ferrari-Star Alonso, dessen Pluspunkt seine große Vielseitigkeit sei. "Wenn es sein muss, ist er so aggressiv wie Lewis Hamilton, so feinfühlig wie Jenson Button und so schnell wie Vettel über eine Runde." Hinzu käme der unglaubliche Kampfgeist des zweimaligen Champions. "Man bekommt immer 100 Prozent von Alonso", sagte Davidson der Spanischen Zeitung El Confidencial. "Kimi [Räikkönen] macht nur einen wachen Eindruck, wenn er gewinnt, aber bei Fernando ändert sich nichts, wenn er auf Platz sieben oder acht steht."

Beeindruckt habe ihn vor allem, was Alonso 2012 aus dem unterlegenen Ferrari herausgeholt habe. "Ich konnte nicht glauben, welche Performance er zu Beginn des Jahres aus dem Auto herausgeholt hat", erläuterte der Engländer. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass das kein anderer Fahrer außer Fernando geschafft hätte." All diese Fähigkeiten machen Alonso derzeit zum Nonplusultra unter den Piloten der Königsklasse. "Wenn man mich fragt, wer der Schnellste ist, würde ich wahrscheinlich Lewis oder Sebastian sagen", meinte Davidson. "Aber wenn man mich fragt, wer der Beste ist, würde ich zweifellos Fernando sagen."