Während sich die meisten seiner Kollegen sehr bedeckt halten, was den Zustand des eigenen Teams angeht, hält Giedo van der Garde offenbar nicht allzu viel von übertriebener Geheimniskrämerei. "Wir haben erst einmal keine weiteren Updates mehr geplant, mit diesem Auto reisen wir nach Melbourne", erklärte der Caterham-Pilot. "Wir werden die ersten vier Rennen mit diesem Auto fahren, für den Grand Prix in Barcelona kommt dann ein sehr großes Update." Was bislang auffiel: Marussia, der direkte Konkurrent, war während der Testfahrten fast durchweg schneller als Caterham, das bislang als stärkstes der 'neuen' Teams galt.

"Sie waren auch heute wieder schneller als wir", bestätigte van der Garde. Max Chilton distanzierte den Niederländer am Freitag um etwa sieben Zehntelsekunden. Zur Bestzeit fehlten van der Garde (1:26.316 Minuten) 3,6 Sekunden. Doch der F1-Rookie ließ sich nicht bange machen. "Ich weiß nicht, was Marussia macht", sagte er. "Aber wir ziehen unser Ding durch und kümmern uns nicht um die anderen. Wir wissen nicht, was die anderen Teams für Benzinmengen an Bord haben und deshalb ist es schwierig zu sagen, wo wir stehen."

Dass sich Caterham verbessert hat, fiel ihm hingegen sofort ins Auge. Bei den vergangenen Testfahrten in Barcelona hatte das Team Probleme mit dem Handling im Heckbereich des Autos, doch offenbar konnte es diese ausmerzen. "Das Auto liegt jetzt viel ruhiger, aber natürlich haben wir noch einiges an Arbeit vor uns", räumte van der Garde ein. Problemfrei lief auch der Freitag nicht ab, diesmal kam es nachmittags zu einem ungewollten Vorfall. Van der Garde klärte auf: "Nachmittags wollten wir einen Longrun fahren, aber der war nach nur fünf Runden beendet. Wir hatten ein Problem mit dem Benzintank und müssen das über Nacht lösen."

Der 27-Jährige machte keinen Hehl daraus, dass der Longrun ihm persönlich gut getan hätte - schließlich hält sich seine Erfahrung damit noch arg in Grenzen. "Hoffentlich gelingt uns morgen ein Longrun, das wäre schon wichtig für mich", so van der Garde. "Wenn der Tag morgen gut läuft, fühle ich mich bereit für die Formel 1. Physisch und mental bin ich startklar."