Nach sieben Jahren ohne Grand-Prix-Erfolg feierte Williams beim Rennen in Barcelona 2012 einen viel umjubelten Sieg. Ansonsten gab es trotz eines deutlichen Performance-Anstiegs im Vergleich zum Vorjahr auch viel Mittelmaß beim Traditionsteam aus Grove. Die Schwachstelle ist offenbar erkannt. Das Manko bestand vor allem darin, dass das Auto zwischen den Rennen zu wenig weiterentwickelt wurde, das bekam vor allem Barcelona-Sieger Pastor Maldonado zu spüren. "Wir haben unser Potenzial nicht vollständig abgerufen", meinte Technik-Direktor Mike Coughlan. "Pastor ist am Ende der Saison hervorragend gefahren, die Leute haben nicht realisiert, mit welchen Problemen er sich herumschlagen musste."

Als Wiedergutmachung versprach der Brite für 2013 zahlreiche Updates. "Wir werden in jedem Rennen etwas haben - Malaysia wird natürlich schwierig, aber es sind für alle Strecken Upgrades eingeplant", sagte er. "Wir haben einen sehr methodischen, auf Technik basierten Ansatz. Das Ziel lautet immer, die neuen Teile von der Fabrik direkt auf die Strecke zu bringen." In Barcelona gibt es jedoch keine neuen Teile am FW35. Bei den abschließenden Testfahrten will Coughlan das Auto testen, das in Australien für Punkte, eventuell sogar das Podium gut sein soll. "Das Ziel lautet, an den letzten Tagen die Spezifikationen in Melbourne zu testen. In Australien wird es dann den ersten Schritt nach vorne geben."

Der Leiter der Technik-Abteilung räumte ein, dass es sich bei dieser Strategie nicht vermeiden ließe, dass die Piloten mit unterschiedlich konkurrenzfähigem Material zu den Rennen reisen würden. Es sei allerdings unzulässig, daraus Rückschlüsse auf eine etwaige Bevorzugung von Maldonado oder Stallgefährte Valtteri Bottas zu ziehen. "Wir werden mit allen Mitteln versuchen, dass die Fahrer bei jedem Rennen mit dem gleichen Auto starten", stellte Coughlan klar. "Allerdings ist das manchmal nicht möglich, aber wird behandeln beide genau gleich. Sie haben das gleiche Team und die gleiche Unterstützung.