Wie geht Lotus den ersten der beiden Barcelona-Tests an?
Alan Permane: Wir hoffen, dass wir in Barcelona eine ganze Reihe Longruns abspulen können, um ein besseres Verständnis für die Reifen auf einer Strecke zu erhalten, auf der wir während der Saison fahren. Außerdem planen wir komplette Renndistanzen mit Boxenstopps, Reifenwechseln und dem Auto in voller Action. Dazu gehören natürlich auch Formationsrunden und ein simulierter Rennstart. Wir werden beim Auto mehr an der Performance arbeiten und die Simulationen der Renndistanzen dienen gleichzeitig auch als Tests für die Zuverlässigkeit.

Wo steht das Team nun nach dem ersten Test des neuen Jahres?
Alan Permane: Wir sind zufrieden mit dem, was wir beim ersten Test erreicht haben. Natürlich wären wir gern noch mehr Runden gefahren, aber so wie die Woche verlief, war das nicht möglich. Jerez war der erste Einsatz für den E21, deshalb will man sich dort auf zwei Aspekte konzentrieren: das neue Auto an sich sowie die Pirelli-Reifen. Allerdings ist der Streckenbelag nicht perfekt dafür geeignet, sich mit den Reifen vertraut zu machen. Er ist ziemlich aggressiv, deshalb befinden wir uns noch in der Anfangsphase, was das Verständnis der Reifen angeht. Jerez bietet den Vorteil von stabil gutem Wetter - zu dieser Zeit des Jahres wahrscheinlich der beste Ort in Europa - und das bedeutet, dass es auf der Strecke nicht zu Unpässlichkeiten kommt. Wir konnten einige Kilometer abspulen und haben einen guten Überblick über die Performance des neuen E21.

Wie wird der Fokus zersplittet zwischen der Evaluierung neuer Teile und dem Verfeinern des Setup?
Alan Permane: Bis zu einem gewissen Grad geht beides Hand in Hand. Beim ersten Test in Barcelona geht es größtenteils darum, das Auto nach dem aus Jerez Gelernten zu verbessern. Deshalb haben wir an allen Bereichen gearbeitet, die noch nicht so funktionierten, wie wir uns das vorgestellt haben. Es gibt ein paar kleinere Updates, um das Auto robuster zu machen. Das funktioniert im Einklang mit der Performance-Arbeit. Viele der überarbeiteten Teile sind nicht unbedingt Performance-Teile, sondern kümmern sich eher um die Zuverlässigkeit.

Was passiert beim zweiten Test in Barcelona?
Alan Permane: Wir haben ein paar Aero-Updates, darunter einen neuen Frontflügel, einen neuen Unterboden, einen neuen Heckflügel und einen Großteil des Pakets für Melbourne. Das bedeutet, dass der Fokus eher auf der Performance liegt. In diesem Sinne ist die Bewertung der Zuverlässigkeit ein willkommenes Nebenprodukt, obwohl wir uns auf Leistung fokussieren.

Wenn alles nach Plan läuft, wie gut sollte das Team den E21 und das Verhalten der Reifen nach den Testfahrten kennen?
Alan Permane: Wir befinden uns noch in der frühen Phase der Lernkurve, vor allem im Hinblick auf die Reifen-Performance. Die Strecken- und Umgebungstemperaturen in Barcelona werden wahrscheinlich unter denen liegen, die wir in Australien und vor allem Sepang erwarten werden. In Barcelona könnte es 20 bis 25 Grad warm sein, in Sepang könnten es 45 Grad oder sogar noch mehr sein - die Streckentemperaturen haben einen großen Einfluss auf das Verhalten der Reifen. Wir bekommen eine Vorstellung unseres Reifen-Verschleißes - auch im Vergleich zur Konkurrenz - bei den gegebenen Bedingungen und diese wollen wir für höhere Temperaturen und die unterschiedlichen Streckenbeläge umrechnen.