John Surtees fordert bei einer Veranstaltung in Großbritannien eine Reform der Nachwuchs-Formeln. Nur so könne man dem immer größeren finanziellen Druck auf vielversprechende Talente Herr werden.

"Wo außer im Motorsport ist es möglich, dass du Titel gewinnst und vor einem Wechsel zu einem Team in der nächsthöheren Serie hörst: 'Das kostet 550.000 Pfund'? Das ist erschreckend", sagt der 78-Jährige.

Automatischer Aufstieg für Sieger

"Wir sollten die Anzahl an Nachwuchs-Formeln begrenzen und international anerkennen. Wenn du eine davon gewinnst, solltest du automatisch einen Platz in der nächsthöheren bekommen. Und so sollte es hinauf bis in die Formel 1 gehen", führt Surtees aus.

Die sportliche Leistung gerate im Hinblick auf eine erfolgreiche Formel-1-Karriere immer mehr in den Hintergrund. "Als ich noch gefahren bin, war die Stoppuhr viel wichtiger. Als ich vom Motorrad in ein Auto wechselte, bin ich überall auf der Welt Rennen gefahren und nirgendwo kostete es mich einen Cent."

Als langjähriger Teamchef in den Siebzigerjahren zwangen die wirtschaftlichen Bedürfnisse aber auch Surtees zur Verpflichtung des einen oder anderen Paydrivers: "Es frustrierte mich immer, wenn ich Bezahlfahrer aufnehmen musste. Aber ich habe zumindest immer versucht, diese mit einem Fahrer zusammenzupacken, an den ich geglaubt habe."