Wenn Romain Grosjean nach seiner ersten vollen Saison in der Formel 1 eines vor allem nicht sein sollte, dann ist das lernresistent. Nach seinen zahlreichen Unfällen und Fehlern im Jahr 2012 hofft sogar der schweizerisch-französische Doppelstaatsbürger selbst, dass er in der Lage ist, seine Erfahrungen in eine Saison mit weniger Fehlern umzumünzen. Schnell genug ist er für die Formel 1, das hat er mit drei Podestplätzen bewiesen. Wenn er nun noch weniger Kollegen aus Rennen wirft, rechtfertigt er damit nicht nur seine Vertragsverlängerung, sondern wird auch eine langfristige Zukunft haben.

Das weiß Grosjean selbst am besten, immerhin musste er lange um seinen Platz für 2013 zittern, weil es 2012 so turbulent bei ihm zugegangen war. "Mir war klar, die Formel 1 ist hart, aber doch nicht so hart", zitieren ihn französische Medien. "Zu Beginn der Saison ist einem klar, es wird schwierig, die Herausforderung ist enorm. Aber sie war dann noch einmal doppelt so groß wie gedacht (...) Sicher wurde ich viel kritisiert, aber wenn man mir zu Anfang gesagt hätte, ich werde mit drei Podestplätzen Gesamtachter, dann hätte ich das sofort unterschrieben."

Keine Fehler mehr

Dass ihm auf dem Weg zu Gesamtrang acht auch viele Rookie-Fehler unterliefen, wollte er nicht verneinen. Er habe einfach zu schnell zu viel schaffen wollen. "Beispielsweise wollte ich um jeden Preis den ersten Sieg. Das sind Dinge, die ich nicht wiederholen werde", meinte er. Er fühlt sich nun erwachsener und reifer, doch damit soll der Lernprozess nicht abgeschlossen sein. Schon im Laufe des Winters will er seine Analysen fortführen, um besser vorbereitet in sein zweites volles Jahr zu gehen.

Dann wird eine andere Art von Druck auf ihn warten, denn Neuling ist er keiner mehr. "Ich darf nicht mehr die gleichen Fehler machen. Das ist einfach nicht möglich. Ich möchte konstant Punkte holen. Druck? Der gehört dazu, egal ob beim Kartsport oder im Monoposto. Man hat ein Jahr zum Lernen und ein Jahr zum Gewinnen. In der Formel 1 ist es etwas anders, weil dort viele Faktoren mitspielen", meinte er. Seine Wünsche für das neue Jahr kannte Grosjean schon genau. Er möchte wieder den guten Speed von 2012 erreichen, dabei aber konstant sein. Darüber hinaus hat er sich für die Gesamtwertung aber keine Ziele gesteckt. "Das wäre ein Fehler und könnte mich zurückwerfen."