McLaren reiste nach einer starken Performance in Texas im Aufwind nach Brasilien. Dort angekommen, sah sich Jenson Button mit einer Menge positiver Dinge konfrontiert. Zum Beispiel waren da die jüngsten Eindrücke aus Amerika, die für das große Saisonfinale Mut machten. "Unser letztes Rennen war wirklich gut, auch wenn die erste Runde kniffelig war - vor allem für die Fahrer, die auf der schmutzigen Seite losgefahren sind", so Button. "Die erste Runde war schlecht, aber danach hatte ich viel Spaß und auf dem Weg zu Platz fünf einige tolle Zweikämpfe." Insgesamt habe er ein sehr sauberes Rennen erlebt. "Und es war schön zu sehen, dass wir dem amerikanischen Publikum so eine Show bieten konnten."

Der Sieg von Teamkollege Lewis Hamilton in Austin habe bewiesen, dass der MP4-27 nun wieder voll und ganz um die Spitze mitfahren könne - dementsprechend sei auch die Zielsetzung für das Wochenende in Brasilien. "Ich denke, Lewis und ich mögen die Strecke hier beide sehr und haben gute Erinnerungen", spielte er auf die beiden Titelgewinne der Briten in Interlagos 2008 und 2009 an. "Ich habe hier zwar noch nie gewonnen, trotzdem aber schon einige gute Rennen gehabt. Hoffentlich schaffen wir es aufs Podest und dann vielleicht auch auf die oberste Stufe", sagte der 32-Jährige, der sich allerdings auch der Tatsache bewusst war, dass der Fokus aller am Sonntag einzig und allein auf dem spannenden Titelduell zwischen Fernando Alonso und Sebastian Vettel liegen werde.

Der Druck ist brutal

"Ich habe damals sehr viel Druck verspürt, allerdings war einer meiner Rivalen ja auch noch Brasilianer", erinnerte sich Button mit Blick auf sein WM-Jahr grinsend. 2009 konnte er bereits im vorletzten Saisonlauf die Weltmeisterschaft klarmachen, fuhr dabei sowohl noch gegen Sebastian Vettel als auch gegen seinen Teamkollegen und Lokalmatador Rubens Barrichello. "Ich hatte damals ein schlechtes Qualifying im Regen - danach war der Druck am Samstagabend brutal", meinte Button. Regen ist für die brasilianische Metropole auch dieses Wochenende wieder angesagt.

Mit Blick auf den Kampf um die Krone zwischen Alonso und Vettel erklärte Button aber: "Ich denke, dadurch, dass sie beide schon zwei Titel gewonnen haben, sollte das die Last etwas von ihnen nehmen. Ich glaube, sie können diese Momente hier eigentlich genießen." Würden allerdings tatsächlich Wetterquerelen auftreten, könnten sich die Vorzeichen schon ändern. "Wenn es regnet, wird es für Sebastian schwieriger: Da er die Führung inne hat, hat er mehr zu verlieren und das macht es mental härter", glaubte der Brite, der meinte: "Sebastian hat schon einen gesunden Vorsprung, was positiv für ihn ist - negativ ist aber, dass er der Gejagte ist. Ich glaube diesbezüglich wäre er fast lieber in Fernandos Position."