Austin, Texas. Die neue Welt, weit entfernt von der europäischen Heimat. Dennoch fühlt sich Michael Schumacher hier zuhause, spricht sogar von einer Art Heimrennen - immerhin hat seine Frau Corinna in der Nähe eine Ranch erworben, um Pferde zu züchten.

Der neue Auslauf für die Formel-1-Pferdestärken gefällt Schumacher mindestens genauso gut wie die eigenen, amerikanischen vier Wände. "Es ist eine fantastische Strecke, ich bin wirklich fasziniert davon", sagt er. "Sie ist sehr spektakulär und gut für Überholmanöver geeignet. Ich freue mich darauf, hier zu fahren. Am Anfang könnte es etwas rutschig sein, aber danach wird es sicher Spaß machen."

Eine der vielen Herausforderungen betrifft die Abstimmung der Autos: Die Fahrer und Teams müssen den goldenen Mittelweg finden zwischen einem guten Topspeed auf den Geraden und viel Downforce in den Kurven. "Es ist auf jeden Fall etwas Aufregendes", gesteht Schumacher. Selbst nach mehr als 300 Grand Prix ist ein neuer Austragungsort für den Rekordchampion etwas Besonderes.

Intuitiver Lernprozess

"Für mich ist es immer wieder schön, an neue Strecken zu kommen. Es kommt mir auch teilweise entgegen, weil ich nicht so lange brauche, um mich zurechtzufinden." Sein Erfolgsgeheimnis beim Lernen neuer Kurse: "Ich gehe die Strecke einfach ab und habe die Architektur der Rennstrecke intus, bevor ich dann los lege." Er nennt das schlicht Intuition.

Die USA haben es Schumacher schon lange angetan, umso mehr freut er sich, dass in den Staaten jemand so viel Geld in ein Zuhause für die Formel 1 investiert. "In Amerika haben wir noch nicht so gut Fuß gefasst, dennoch höre ich sehr interessante Zahlen, was die Zuschauer für Sonntag angeht." Angeblich sind alle Tickets ausverkauft. "Wenn es in der Kürze der Zeit so gut angenommen wird, gehe ich schon davon aus, dass das Rennen Zukunft hat. Es würde aber natürlich helfen, wenn wir noch einen amerikanischen Superstar hätten, der sich in der Formel-1-Welt behaupten kann."