Die Qualifying-Performance von Kimi Räikkönen kann sich durchaus sehen lassen: Mit Rang fünf lieferte er ein Ergebnis ab, von dem aus einiges möglich ist. Schließlich war Lotus im Rennen bislang meist stärker als im Qualifying. Räikkönen bezeichnete in seiner bekannt kühlen Art das Qualifying als "gut". Das Auto habe sich am Wochenende nicht gut angefühlt, gab er zu, "aber wir haben uns dazu entschieden, das Fahrzeug gegenüber dem Stand von Indien nicht umzubauen. Das war die richtige Entscheidung, denn am Ende haben sich die Bedingungen zu unseren Gunsten verändert und im Qualifying war das Auto in seiner besten Form."

Seine Strategie hat sich der Weltmeister von 2007 bereits zurechtgelegt: "Wir schauen, dass wir einen guten Start hinbekommen und uns möglichst direkt hinter den Red Bull einsortieren, und dann sehen wir mal, was passiert." Auch Alan Permane, der leitende Ingenieur bei Lotus an der Strecke, sieht für das Rennen einige Perspektiven: "Wenn man sich den Trend diese Saison [Verhältnis von Quali- zu Rennspeed] anschaut, sind wir zuversichtlich, was unsere Pace in Relation zu unseren Gegnern betrifft. Wir hatten einen vielversprechenden Longrun am Freitag, und keine Probleme mit Reifenverschleiß oder der -temperatur."

Grosjean fehlte der Grip

Romain Grosjean startet nur von Rang zehn, Foto: Sutton
Romain Grosjean startet nur von Rang zehn, Foto: Sutton

Während Räikkönen also endlich wieder weiter vorne steht, langte Grosjean wie schon in Indien daneben: "Das war kein tolles Qualifying von mir und Rang zehn ist nicht, wo wir sein wollten", klagte der Franzose. "In meinem letzten Versuch in Q3 hatte ich keinen Grip, so dass ich nicht in der Lage war, mehr Pace zu finden." Er verlor eine halbe Sekunde im dritten Sektor. Ironischerweise berichtete Grosjean das genaue Gegenteil von Räikkönen: "Vorher hat sich das Auto gut angefühlt und wir sahen in den anderen Qualifyingsessions stark aus. Das bedeutet, dass ich im Rennen einiges mehr an Arbeit haben werde und es wird wesentlich mehr von mir und meinem Auto kommen!"

In Indien haderten die Piloten mit einem zu geringen Topspeed und wurden dadurch am Vorwärtskommen gehindert. Permane fürchtet keine Wiederholung jener Ereignisse: "Kimi hat sich wesentlich weiter vorne qualifiziert, was ihm im Rennen helfen sollte. Überholen ist hier etwas leichter und Romain wird das ausnutzen müssen." Sollte Räikkönens Plan aufgehen und er am Start Maldonado kassieren, wäre er hinter den Red Bull, die ja wahrlich nicht als Topspeedwunder bekannt sind. Und Grosjean? "Er hat schon einige schöne Überholmanöver in Indien gezeigt, also lasst uns auf dasselbe hier hoffen."