Michael Schumacher hat in seiner Karriere viele Titelkämpfe erlebt. In seinen letzten drei Formel-1-Rennen hat er damit nichts mehr zu tun. "Diesbezüglich waren die letzten Rennen bei Ferrari 2006 natürlich anders", erinnert er sich. Damals kämpfte er bis zum vorletzten Grand Prix des Jahres gegen Fernando Alonso um seinen achten WM-Titel. Dennoch kann sich Schumacher gut in Sebastian Vettel und seinen damaligen Titelkonkurrenten Alonso hineinversetzen.

"Die Konzentration ist auf Höchststand, aber es ist gar nicht mal so viel anders als am Jahresbeginn", meint er. "Man muss jedes Rennen für sich sehen, um seine Punkte einzufahren. Sebastian entscheidet sich in einer 50:50 Situation vielleicht eher zu der leicht sicheren Variante. Dann nimmt er vielleicht eher die Punkte für P2 mit. Fernando hingegen nicht, er kann etwas aggressiver sein."

Neue Erfolgsserie möglich

Der Fahrer spielt dabei durchaus eine wichtige Rolle, indem er gemeinsam mit dem Team das Beste aus dem Paket herausholt. "Vor ein paar Rennen sah es nicht nach einer Red-Bull-Dominanz aus, im Gegenteil, da war vielmehr McLaren am besten", erinnert Schumacher. "Jetzt in Indien sah es im Rennen auch wieder besser für Ferrari aus. Wer weiß, was da noch möglich ist in den letzten Rennen."

Trotzdem sieht Schumacher seinen Landsmann Vettel auf dem besten Weg, eine ähnliche Erfolgsserie hinzulegen wie es ihm mit Ferrari gelang. "Titel Nummer 3 ist in realistischer Reichweite", betont Schumacher. "Wie lange diese Phase anhält, ist in zweierlei Hinsicht offen: Wie gut kann das Team sich weiterentwickeln, wie sind die Motivation und die Stabilität und was machen die anderen Teams?" Sollte plötzlich ein anderer Rennstall komplett neue Wege finden und alle überraschen, könnte die Dominanz bald enden. "Eine Kristallkugel habe ich aber leider auch nicht."