Die Seuchensaison des Michael Schumacher ist um ein Kapitel reicher: In Indien wurde er direkt beim Start von Jean Eric Vergne getroffen, was ihm den Hinterreifen zerstörte. Nach einigen - durchaus ordentlichen - Runden steuerte er kurz vor Schluss die Box an und gab das Rennen auf. "Wir haben das aus Sicherheitsgründen getan, was genau das Problem war, muss ich noch mit dem Team klären", begründete Schumacher den Schritt, aber natürlich weiß jeder: Die Aufgabe erfolgte aus taktischen Gründen, um das Getriebe straffrei wechseln zu dürfen.

"Nach der ersten Kurve war mein rechtes Hinterrad hinüber und die Aussicht auf Punkte war auch nicht mehr gegeben", schildert der Rekordweltmeister enttäuscht den schicksalsträchtigen Rammstoß des Franzosen. Einsam dreht er seine Runden: "Wir waren zwischenzeitlich recht gut unterwegs, aber natürlich war das alles nicht so das Gelbe vom Ei." In der Tat fuhr Schumacher erstaunlich gute Zeiten, die sogar für die Spitzengruppe gereicht hätten. Allerdings hat er sich dabei auch scheinbar wenig kooperativ beim Überrunden verhalten, denn eine Untersuchung steht am Abend noch an.

"Da muss ich selber erst einmal herausfinden, was die meinen", gibt sich der Mercedes-Pilot unschuldig und kritisiert die Streckenposten: "Da gab es eine Situation, in der ich dabei war, ich glaube Grosjean vorbeizulassen. Dann kam Maldonado aus der Box und hat Grosjean fast ins Aus befördert. Dadurch wurde die Lücke wieder größer und ich konnte wieder frei fahren. Aber die blaue Flagge blieb weiter draußen."

Schumacher hofft, nun die Talsohle erreicht zu haben. "Es kann ja nicht mehr schlimmer werden als heute", scherzt er, als er gefragt wird, ob es in Abu Dhabi besser laufen wird. Die Streckencharakteristik spricht aber für Mercedes, da es viele lange Geraden gibt. "Da sollte schon was gehen", ist Schumacher vorsichtig optimistisch.