Jenson Button hatte es gründlich die Laune verhagelt. Nachdem der Große Preis von Korea für ihn bereits nach der ersten Runde zu Ende war, ging der McLaren-Pilot mit beiden Sauber-Fahrern hart ins Gericht. In Kurve eins konnte er einen Unfall mit Sergio Perez, seinem zukünftigen Teamkollegen bei McLaren, gerade noch vermeiden. Zwei Kurven später wurde er dann endgültig von Kamui Kobayashi abgeräumt. Der Brite warf beiden Kontrahenten eine massive Fehleinschätzung der Situation vor.

"Es hat den Anschein, als würden die Sauber-Fahrer denken, das Rennen hat nur eine Runde", ärgerte sich der 32-Jährige. "Sie haben ein gutes Auto und hätten sicherlich Punkte geholt, wären sie klar im Kopf gewesen." Das war aber offenbar nicht der Fall, so Button. "Ich hatte einen guten Start, bin an Michael [Schumacher] vorbei gefahren und war neben Nico [Rosberg]. Dann kam Perez aus dem Nirgendwo, versuchte innen vorbeizufahren, verbremste sich und prallte auf das Auto vor ihm."

Button gelang es mit Glück und Geschick, einen Crash mit dem Mexikaner zu vermeiden, allerdings wurde er dabei weit von der Strecke gedrängt. Und lange währte die Freude über das Manöver ohnehin nicht. In Kurve drei ereilte ihn das endgültige Aus. "Ich hatte auf der Geraden ein gutes Rennen mit Nico und habe sehr spät gebremst, plötzlich gab es einen Knall auf der rechten Seite und Kamui flog an mir vorbei", berichtete der Brite. "Er hat uns beide erwischt. Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat, das war schon speziell."

An der fahrerischen Vorstellung des Sauber-Piloten ließ Button kein gutes Haar. "Wenn man bedenkt, dass es sich um die Spitze des Motorsports handelt, war das eine ganz schwache Leistung. Das war kein kleiner Fehler, sondern eine massive Fehleinschätzung." Aus diesem Grund sei der Japaner mit der Durchfahrtsstrafe, die er wenige Runden später erhielt, auch noch viel zu gut weggekommen. "Ich finde nicht, dass die Strafe dem Vergehen entspricht. Er hat zwei Fahrer abgeschossen, die sehr gute Chancen auf Punkte hatten."