Die Formel 1 schreibt immer wieder wunderbare Geschichten - so auch in Suzuka. Vor dem frenetischen Jubel der japanischen Fans fuhr Kamui Kobayashi zum ersten Mal in seiner F1-Karriere auf das Podium. Jener Kobayashi, der zuletzt häufig in der Kritik stand und dessen Zukunft bei Sauber ungeklärt bleibt. Mit Platz drei beim Großen Preis von Japan lieferte er zumindest ein gutes Argument für eine Vertragsverlängerung. "Natürlich verspüre ich manchmal Druck, aber vielleicht muss ich es einfach mehr genießen", sagte er. "Ich war die ganze Woche lang zuversichtlich und als ich nach dem Start eine Position gut machte, war ich ziemlich sicher, auf das Podium fahren zu können."

Rennstarts zählten in dieser Saison nicht zu Kobayashis Qualitäten, doch diesmal lief alles am Schnürchen. Er sicherte zunächst seinen dritten Startplatz, ging den Kollisionen vor ihm aus dem Weg und fuhr schnell auf den zweiten Platz vor. "Ich hatte nach den Qualifyings schon ein paar Chancen dank guter Startpositionen", so Kobayashi. "Aber ich hatte nie Glück. Ich hatte bei vielen Starts Probleme - diesmal aber nicht. Ich stand nicht in der ersten Reihe, aber wegen eines sehr guten Longruns am Freitag hatte ich ein sehr gutes Gefühl."

Sauber zählte vor dem 15. Rennwochenende des Jahres zu den Favoriten, auch Sebastian Vettel hatte das Schweizer Team auf der Rechnung. Sergio Perez fiel zwar aus, doch die starke Pace der beiden Sauber-Teamkollegen sollte die Voraussagen des Fahrerlagers bestätigen. Kobayashi verlor P2 zwar während der Boxenstopps an Felipe Massa, dafür wehrte er sich zum Schluss tapfer gegen den heraneilenden Jenson Button und sicherte seinen Podestplatz bis über die Ziellinie.

"Es war ein fantastisches Rennen für mich", sagte Kobayashi. "Ich hatte eine gute Pace. Im letzten Stint war es schwierig, Jenson Button abzuwehren. Ich habe Vollgas gegeben und versucht, ein paar Zehntel herauszufahren, ohne mir dabei einen Fehler zu erlauben. Wir hatten Probleme mit Button und der letzte Stint war wirklich hart." Am Ende fuhr Kobayashi den dritten Platz mit nur einer halben Sekunde Vorsprung auf den McLaren nach Hause, es war ein Kampf bis zur letzten Sekunde.

Mit seinem Resultat leistete Kobayashi gleichzeitig Historisches: Neben Aguri Suzuki 1990 in Suzuka sowie Takuma Sato in Indianapolis 2004 ist Kobayashi der einzige Japaner in der Geschichte der Formel 1, der aufs Podest fahren konnte. "Ich freue mich so sehr für die Fans und die Leute, die uns unterstützen", jubelte er. "Wenn man sich die Strecke anschaut - drum herum ist es unglaublich. Vielen Dank an die Fans, so muss es in Zukunft weiter gehen."