Willi Weber hat der Ablauf von Michael Schumachers Rücktritt nicht gefallen. Dem langjährigen Manager des Rekord-Weltmeisters wäre es lieber gewesen, wenn Mercedes mit der Bekanntgabe von Lewis Hamiltons Verpflichtung noch etwas gewartet hätte. Stattdessen würde der Eindruck eines Rausschmisses erweckt, meinte Weber. "Mir wäre lieber gewesen, er hätte zuerst seinen Abgang verkündet, und erst danach Mercedes die Verpflichtung seines Nachfolgers Lewis Hamilton", sagte Weber dem Focus.

Schumachers Entscheidung, zum Ende der Saison Schluss zu machen, sei die richtige gewesen. Schließlich hätten die Silberpfeile nicht garantieren können, dass das nächstjährige Auto besser wird. "Und noch ein Jahr Misserfolg wäre dramatisch", meinte Weber. "Irgendwann riskiert auch ein siebenfacher Weltmeister seine Reputation." Schumacher hatte bei seiner Bekanntgabe am vergangenen Donnerstag verkündet, dass er nicht sicher sei, ob er für die nächsten ein, zwei Jahre noch die nötige Motivation aufbringen könne.

Nun rätselt die Welt, wie es für Schumacher nach seiner aktiven F1-Karriere weiter geht. Am wahrscheinlichsten gilt ein Engagement als Markenbotschafter für Mercedes, doch er selbst hat keine Eile, seine Pläne darzulegen. Stattdessen will Schumacher in den letzten Rennen der Saison noch einmal Vollgas geben. Weber konnte sich allerdings nicht vorstellen, dass sein ehemaliger Schützling einen Schreibtischjob annimmt: "Teamchef oder Berater wird Michael wohl kaum sein wollen."