Mitten in die Gerüchte, wo Michael Schumachers Zukunft liegen könnte, platzte die Meldung, dass Ferrari mit Felipe Massa nach wie vor keine weitere Zusammenarbeit vereinbart hat. "Nicht wahr", meinte ein Ferrari-Sprecher über Berichte, dass der Brasilianer bereits für die Saison 2013 gesetzt ist. Massa habe noch nichts unterschrieben, fügte er hinzu. Damit sind den Spekulationen natürlich weiter Tür und Tor geöffnet, vor allem für jene, die davon träumen, dass Schumacher zum Abschluss seiner Karriere noch einmal bei der Scuderia anheuern könnte.

Das galt bis vor kurzem als noch eher unwahrscheinlich, auch wenn seine Managerin Sabine Kehm betonte, dass der Rekordweltmeister viele Möglichkeiten habe. "Eine kleine Maus hat mir ins Ohr geflüstert, dass Schumacher zu Ferrari zurück könnte. Das ist vielleicht nur der Traum von ein paar Tifosi, aber warum nicht?", meinte nun der ehemalige Ferrari-Pilot Patrick Tambay bei RMC Sport. Vorerst gelten noch Nico Hülkenberg und Paul di Resta als die wahrscheinlichsten Kandidaten auf einen Massa-Ersatz, sollte der Brasilianer wirklich nicht bei Ferrari bleiben können. Bei all den Spekulationen wird allerdings gerne vergessen, dass ein Verbleib von Massa durchaus auch eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit ist, immerhin hat er mit Fernando Alonso einen nicht gerade unwichtigen Fürsprecher.

Bianchi weiß nichts

Bei Hülkenberg wird momentan ohnehin vermutet, dass er eher zu Sauber gehen könnte, sollte er Force India verlassen - und dort hat Vijay Mallya ja bereits klargemacht, dass er eigentlich gerne beide Fahrer halten würde. Auf der anderen Seite wäre es Ersatzfahrer Jules Bianchi nur recht, wenn einer der beiden Stammfahrer ginge. Bianchi hat am vergangenen Wochenende die Meisterschaftsführung in der World Series by Renault erobert, ein Rennwochenende steht dort noch aus. Als Meister der Nachwuchsserie würde er sich natürlich ein Stammcockpit in der Formel 1 wünschen. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin mir nicht sicher, ob es bei Force India Veränderungen gibt", meinte der Franzose laut Autosprint.

Und dann geistern ja auch noch Namen wie Adrian Sutil und Heikki Kovalainen durch die Gerüchtebörse. Vorerst scheint aber Schumacher alles zu bestimmen und der immer wieder ins Gespräch gebrachte Wechsel zu Sauber würde zumindest für Alain Prost und Eddie Jordan Sinn machen. "Das ist eine sehr persönliche Entscheidung", meinte Prost."Ich verstehe, dass er leidenschaftlich ist und weiter fahren will, von außen ist das aber schwer zu beurteilen. Jeder sollte sein Leben so leben, wie er möchte. Ich verstehe seine Position, aber ab einem gewissen Punkt muss man vielleicht entscheiden, dass es genug ist."

Intimer ist vielleicht besser

Prost gefällt an Schumacher, dass er noch so viel Spaß am Rennfahren zu haben scheint. "Er fährt aus reinem Genuss, auf Motorrädern, mit Go-Karts..." Jordan konnte sich derweil gut vorstellen, dass Sauber zu Schumacher passen würde. "Ich gehe davon aus, dass Michael weiterfahren will", meinte er in der Welt am Sonntag. "Ich glaube auch, dass ein Wechsel zu Sauber für Michael Sinn ergeben könnte, weil die Situation dort eine komplett andere ist als bei Mercedes. Michael, so stelle ich es mir zumindest vor, hätte bei Sauber mit einem konkurrenzfähigen Auto im nächsten Jahr die Chance, seine immer noch vorhandene Leidenschaft auszuleben. Es ist ein kleiner Rennstall, die Atmosphäre ist viel intimer als bei einem Welt-Konzern wie Mercedes - vielleicht genau richtig für ihn." Jordan glaubte, dass er dort auch gleich die Perspektive hätte, eine Beteiligung am Team zu erwerben.