Freitagseinsätze sind für einen Rennfahrer auf Dauer nicht erfüllend, das weiß auch Valtteri Bottas. Der Finne darf zwar in nahezu jedem ersten Freien Training in Bruno Sennas Cockpit Platz nehmen, hat aber höhere Ansprüche und möchte im kommenden Jahr Rennen bestreiten - am liebsten für Williams, wo sein Manager Toto Wolff Geschäftsführer ist.

"Ja, ich hoffe darauf, aber momentan ist die Situation unverändert. Was den Vertrag für das kommende Jahr angeht, weiß ich nichts - das ist ein Fakt", erklärte Bottas gegenüber einer russischen Webseite. Trotz seiner nur spärlichen Einsätze habe der Finne in diesem Jahr große Fortschritte gemacht, weshalb er sich nun bereit fühlt, aus der Rolle des dritten Mannes zu entschlüpfen.

"Diese Saison hat mich viel gelehrt und ich fühle mich nun bereit. Wenn sich mir die Möglichkeit bieten sollte, werde ich sie natürlich ergreifen", unterstrich er seine Ambitionen. "An einem gewissen Punkt muss man einfach zuschlagen, egal ob man zu 90 oder 100 Prozent bereit ist." Da jede Medaille über zwei Seiten verfügt, hatten die Freitagstests jedoch nicht nur ihre Vorteile, denn so konnte Bottas nicht an der GP2 teilnehmen. "Es war für mich unmöglich, an der GP2 und den Freitagstrainings gleichzeitig teilzunehmen", betonte der 23-Jährige. Könnte er seine Entscheidung für dieses Jahr noch einmal fällen, würde er aber wieder die Königsklasse vorziehen. "Sich nur auf die Formel 1 zu konzentrieren, war die beste Entscheidung."

Kein Mitleid mit Senna

Bottas möchte auch im Rennen im Cocpit sitzen, Foto: Sutton
Bottas möchte auch im Rennen im Cocpit sitzen, Foto: Sutton

Da Bottas stets nur Bruno Sennas Wagen übernimmt, hat der Brasilianer immer wieder damit zu kämpfen, in den entscheidenden Sessions entsprechende Ergebnisse zu liefern, was dem Finnen jedoch keine Gewissensbisse bereitet. "Als er den Vertrag unterschrieben hat, wusste er, dass ich am Freitag am Lenkrad sitzen werde", stellte er klar. "Wir versuchen als Team zu arbeiten, aber wenn ich ein Rennfahrer wäre, würde es mir wohl auch nicht gefallen, wenn jemand anders mein Auto fährt. Das ist eine normale Reaktion."

Der größte Wunsch des jungen Finnen wäre es, weiterhin bei Williams bleiben zu können und dort seinen Traum vom Formel-1-Piloten zu verwirklichen. "Das ist nun mein drittes Jahr mit Williams und meine Rolle wurde immer wichtiger", führte er aus. "Das Team ist meine Heimat geworden und ich würde die Arbeit hier sehr gerne fortsetzen."