Seit Romain Grosjean wegen seinem Manöver am Start des Belgien GP für den kommenden Grand Prix gesperrt wurde, läuft in der Boxengasse eine heiße Diskussion über die Aggressivität der Fahrer. Grosjeans Bolide war in Spa-Francorchamps haarscharf am Kopf von Fernando Alonso vorbeigeflogen, ein ähnliches Szenario erlebte auch Alexander Wurz in Australien 2007. Damals flog der Red Bull von David Coulthard nur wenige Zentmeter über seinen Williams hinweg.

"Solche Szenen wird es immer geben", erklärte Wurz. Gleichzeitig äußerte der Österreicher seine Bedenken bezüglich der kritischen Szenen in der aktuellen GP2. "Der Standard der Fahrer ist dort alarmierend schlecht - und diese Fahrer kommen irgendwann in die F1. Wir müssen in den unteren Rennserien strikter vorgehen, damit dort die gleichen Standards herrschen wie in der F1. Und das müssen wir ziemlich schnell erreichen", sagte Wurz. Auch Mark Webber fordert eine härtere Gangart, wenn es um gefährliche Aktionen in Rennserien wie der GP2 geht.

Zwei Arten von aggresiv

Mit Pastor Maldonado und Romain Grosjean nannte er zwei Beispiele an früheren GP2-Piloten, die in der aktuellen F1-Saison für Diskussionen und Strafen sorgten. "In den letzten Jahren hat der Level an Aggressivität stark zugenommen, denn die Piloten wissen, dass sie nach einem Unfall normalerweise unbeschadet aus dem Auto steigen. Aber es gibt zwei Arten von Aggressivität: Man kann sich aggressiv und dabei sicher verhalten - oder eben auch aggressiv und dumm. Ich habe immer gesagt, dass die Formel 1 kein Kindergarten ist", betonte Webber.

Vor allem durch die Pirelli-Reifen und DRS sei es in der aktuellen Saison fast unnötig geworden, am Start auf Biegen und Brechen Positionen gutmachen zu wollen. Zudem würden die Strafen mancher Piloten ein schlechtes Bild auf die Rennserie werfen. "Wir sind die Besten, in dem was wir tun - und das unter allen Bedingungen und auf allen Strecken. Daran sollten jene Piloten, die ständig Unfälle bauen, denken", so der Red Bull-Pilot.