Michael Schumacher war sichtlich genervt über seinen ehemaligen Teamchef Eddie Jordan. Der Ire hatte behauptet, dass Lewis Hamilton in der kommenden Saison für Mercedes fahren und dort den Platz des Rekordweltmeisters einnehmen werde. "Ich habe das auch gelesen, aber es gibt keinen Kommentar dazu", meinte der Kerpener angesprochen von vielen Journalisten auf den Wahrheitsgehalt der Gerüchte. "Eddie kann seine eigene Meinung haben. Es ist immer wieder lustig, aber es ist Silly Season und das gehört zum Geschäft dazu."

Auch was die Bekanntgabe seiner Zukunftspläne angeht, verwies der Mercedes-Pilot auf den bereits vielfach kommunizierten Termin im Oktober. "Es ist der logische Zeitpunkt, bis dahin können wir bereit sein und eine Entscheidung treffen", erklärte er. Schließlich wäre die ganze Angelegenheit eine gemeinschaftliche Sache und der Oktober nicht unvernünftig. Schumacher gab sich jedoch positiv gestimmt, denn immerhin befindet er sich bereits im Alter von 43 Jahren und ist dennoch bei einem der besten Teams ein Thema. "Das Interesse ist ja nicht unbegründet", hielt er hinsichtlich seiner immer noch vorhandenen Klasse fest.

Schumacher selbst wechselte einst von Benetton zum schwächelnden Ferrari-Team und erklärte den Transfer einerseits mit der richtigen Zukunftsperspektive, aber andererseits spielte auch Jean Todt eine gewichtige Rolle. "Als ich Jean mit seinen ganzen Ideen zum ersten Mal getroffen habe, gab es eine sehr deutliche Verbindung", erzählte der Deutsche. "Es gab jene Perspektive, nach der ich gesucht habe." Der Umstand, dass ihn der Wechsel vor einige Probleme stellte, habe hingegen nur eine untergeordnete Rolle gespielt. "Es war klar, dass es eine Herausforderung werden würde, aber es war kein Problem, sich ihr zu stellen", führte er aus.

Die Entwicklung geht weiter

Nach Mercedes' starkem Saisonstart mit dem Sieg durch Nico Rosberg in China ging es im weiteren Verlauf des Jahres kontinuierlich abwärts und Schumacher war sich nicht sicher, ob der Stuttgarter Automobilfabrikant noch einmal an das Niveau des Frühlings heranreichen wird können. "Ich hoffe es und wir arbeiten auch in diese Richtung, aber es kommt auch darauf an, wie sich Anderen entwickeln", erklärte er. "Es wird eine schwierige Aufgabe." Klar sei allerdings, dass man die Entwicklung des Autos weiter vorantreiben wird, um daraus für die kommende Saison zu lernen.

Was ist für Mercedes noch möglich?, Foto: Sutton
Was ist für Mercedes noch möglich?, Foto: Sutton

Zuletzt machte Mercedes das Getriebe zu schaffen, was Schumacher verwunderte, da dieses Teil seit dem fünften Saisonrennen keine Probleme mehr bereitet hatte. "Es ist interessant, dass jetzt wieder mehr Probleme als erwartet auftreten", gab er zu und hielt fest, dass die Analyse der Ursachen, die wohl nicht einheitlicher Natur sind, noch ausständig ist. "Aber ich bin zuversichtlich, dass man Lösungen findet", gab er sich optimistisch.

Räikkönen nicht auf der Rechnung

Auch wenn Mercedes und Schumacher mit der Vergabe des Weltmeistertitels nichts zu tun haben, beobachtet der Rekordsieger den Kampf an der Spitze des Feldes ganz genau. Seiner Ansicht nach wird die Krone an einen der Piloten der drei Top-Teams gehen, während er Kimi Räikkönen nur theoretische Chancen einräumte, da die Entwicklung noch einmal Fahrt aufnehmen und zum entscheidenden Faktor werden dürfte. "Alonsos engste Gegner sind Vettel und Hamilton", legte sich der Kerpener fest.

Wie mit Spa verbindet der ehemalige Ferrari-Pilot auch mit Monza zahlreiche gute Erinnerungen, zumal er ja mit fünf Triumphen Rekordsieger im königlichen Park ist. Das Autodromo Nazionale würde sich zudem angenehm von den vielen Rennstrecken abheben, die über keine ausgeprägte Geschichte verfügen. "Solch eine Traditionsrennstrecke mit den vielen Erinnerungen bietet einen ganz anderen Start ins Wochenende, als wenn man in Buxtehude ist, wo man seit zwei Jahren fährt", zog Schumacher einen deutlichen Vergleich. Hinzu würde noch der spezielle Charakter der Hochgeschwindigkeitsbahn kommen, sodass diese Kombination Monza zu etwas ganz Speziellen macht. Und vielleicht wird ja auch einmal Mercedes in Deutschland eine ähnliche Stellung wie Ferrari in Italien einnehmen, was die Begeisterung der Fans betrifft, so Schumachers Wunsch.