In den ersten elf Rennen dieser Saison fuhr Fernando Alonso jedes Mal in die Punkteränge und kämpfte sich auch dank dieser Konstanz an die Spitze der Weltmeisterschaft. In Spa sah er nicht einmal die zweite Kurve. Der Ausfall und die damit verbundene Nullrunde nach dem chaotischen Start-Unfall schmerzt Alonso - ein Vorsprung in der WM schmolz von 40 auf 24 Zähler. Allzu viel Zeit bleibt jedoch nicht zum Trauern, denn für Ferrari steht das wichtigste Rennen des Jahres kurz bevor. Deshalb versucht Stefano Domenicali, die Stimmung innerhalb der Scuderia hoch zu halten.

"Natürlich war es frustrierend", so der Ferrari-Teamchef. "Wenn man sich die Pace des Rennens anschaut, hätte Fernando locker auf das Podium fahren und Zweiter werden können. Die verlorenen Punkte sind eine große Enttäuschung." Domenicali wisse, dass in solch einer eng umkämpften Meisterschaft verlorene WM-Zähler noch wesentlich schmerzhafter seien. Aber: Es komme auch darauf an, auf welche Art und Weise Punkte hergegeben werden.

"Wenn etwas nichts mit der Performance oder der Zuverlässigkeit zu tun hat, sondern mit Unglück - wie hier zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein - dann müssen wir die Frustration hinter uns lassen und uns stattdessen auf unsere Leistung in Monza konzentrieren", betonte Domenicali. "Das ist fundamental. Nicht nur, weil wir in Italien sind, sondern weil wir um die Weltmeisterschaft kämpfen. Der Frust muss jetzt ein Ende haben."

Beim Heimspiel soll es wieder aufwärts gehen, Spa habe zumindest Grund zum Optimismus gegeben. Vor dem Rennen am vergangenen Sonntag hatte Alonso mit der Aussage, dass der F2012 das langsamste der Top-Autos sei, für Stirnrunzeln im Fahrerlager gesorgt. Doch gerade in Monza ist guter Speed immens wichtig, wenn es auf die schnellste Strecke im Rennkalender geht. "Ob ich zuversichtlich bin", fragte Domenicali vor diesem Hintergrund. "Ich kann sagen, dass alle in Monza eine einzigartige Konfiguration haben werden, also müssen wir sehen, wie sich die anderen vorbereitet haben."

Low-Downforce lautet der Schlüssel für ein erfolgreiches Wochenende auf dem Autodromo Nazionale. "Es tat gut zu sehen, dass wir in Belgien wieder an Speed gewinnen konnten", so Domenicali. "Wir haben wieder einmal gesehen, dass jedes Rennen unterschiedlich ist. Für mich ist es wichtig, dass unsere Vorbereitungen in Sachen Aero, Getriebeübersetzung und Setup gründlich waren, denn vor uns steht ein sehr wichtiges Rennen."