Der Startcrash von Spa und seine Folgen: Für Fernando Alonso bedeutete die Schrecksekunde in La Source neben ein paar Nackenschmerzen und der Erkenntnis, dass die F1 doch nicht so sicher ist, wie heutzutage immer alle denken, vor allem, dass sein schöner Vorsprung von 40 Punkten in der Weltmeisterschaft durch Sebastian Vettel fast halbiert wurde. 24 Zähler hinter Alonso hält der Deutsche nach dem Belgien GP - für einen Rennsieg gibt es in der Formel 1 25 Punkte, einen weiteren Ausfall kann sich der Ferrari-Star also nicht erlauben, wäre er im Erfolgsfall Vettels dann doch seine Führung los.

Umso ärgerlicher für den Asturier, dass es nicht sein eigenes Verschulden sondern das des ungestümen Romain Grosjean war, das die Lücke zu den Verfolgern am vergangenen Sonntag so merklich reduzierte. Deswegen nun aber beim Blick auf den neuen WM-Stand in Panik zu verfallen, kam für Alonso nicht in Frage. Er betonte, dass er ohnehin damit gerechnet habe, dass er am Platz an der Sonne bald wieder Besuch von hinten bekommen würde. Zwar sei es enttäuschend, dass dies so schnell passiert sei - ein Problem stelle dieser Umstand für ihn deshalb aber noch lange nicht dar.

Kein neuer Rekord

"Wir wussten, dass dieser Vorsprung nicht immer gleich bleiben würde", erklärte der Spanier gegenüber der Gazzetta dello Sport. Auch, dass ihm mit Sebastian Vettel nun der Doppelweltmeister der beiden Vorjahre im Nacken sitze, wollte ihn nicht beunruhigen, ortete er die größte Gefahr doch von einem ganz anderen Team ausgehend. "In den letzten beiden Rennen haben wir gesehen, dass McLaren im Moment sehr stark ist. Aus diesem Grund ist wohl Hamilton der gefährlichste Gegner und er ist immerhin 47 Punkte hinten - das sind zumindest einmal gute Nachrichten", stellte Alonso fest.

Eben jener Hamilton war in La Source auch in den heftigen Startunfall verwickelt, ging genauso wie Alonso, Grosjean und die beiden ebenso betroffenen Sauber-Piloten in Spa leer aus. Da so etwas im Motorsport nun einmal passieren könne, wollte sich Alonso nicht zu sehr über sein unverschuldetes Aus ärgern. Mehr wurmte es ihn da schon, dass er Michael Schumachers Rekord in puncto meiste aufeinanderfolgende Zielankünfte in den Punkterängen nicht brechen konnte. "Schade, dass ich diese Möglichkeit verloren habe - nun bleibt Michael der Rekordmann. Aber wir müssen geduldig sein - in den nächsten 24 Rennen versuchen wir es wieder", scherzte der 30-Jährige.