Belgien 2012 war nicht das Wochenende des Lewis Hamilton. Erst viel Ärger um den Heckflügel, dann noch mehr um seine Twitter-Posts und zum krönenden Abschluss das unverschuldete Aus im Erstkurvencrash mit Romain Grosjean.

Vom Massenunfall abgesehen erregte vor allem ein von Hamilton bei Twitter online gestelltes Foto besondere Aufmerksamkeit - schließlich zeigte es teaminterne, geheime Telemetriedaten. Mit dem Tweet wollte Hamilton beweisen, welch großen Vorteil sein Teamkollege Jenson Button mit dem neuen Heckflügel hatte. Das Foto zeigte aber auch Infos zur Fahrhöhe und den Geschwindigkeiten des Chrompfeils.

"Er schätzte die Sache falsch ein und wir baten ihn, das Bild herunterzunehmen - was er tat", erklärte Teamchef Martin Whitmarsh, der nicht glaubt, dass dies großen Einfluss auf das Wochenende genommen oder gar einen Vertrauensbruch dargestellt hätte.

Technikchef Paddy Lowe war weniger begeistert von der Aktion. "Das Internet vergisst nichts und irgendwo wurde es sicher gespeichert", sagte er. Einige Ingenieure hätten ihn deswegen kontaktiert. "Es war nicht gerade toll, denn wir teilen diese Daten nicht mit der Welt. Allerdings sind die Daten für niemanden ein großer Gewinn, es wurde nicht viel Schaden angerichtet."

Bei den Teamingenieuren kam der Tweet jedoch nicht gut an. "Die Ingenieure mögen das nicht, denn sie verbringen ihr ganzes Leben damit, solche Dinge geheim zu halten", so Lowe. Gleichzeitig nutzte die Konkurrenz den Vorfall, um etwas zu sticheln. So betonte Christian Horner, dass seine Fahrer niemals einen solchen Vertrauensbruch begehen würden. "So weit ich weiß, handelte es sich um Daten des Boliden, und wenn dem so war, dann bin ich mir sicher, dass jeder Ingenieur in der Boxengasse einen sehr genauen Blick darauf geworfen hat."