Beinahe trotzig wirkte Jenson Button, als er nach seinem Erfolg in Belgien darauf angesprochen wurde, dass vor dem Wochenende schon darüber geredet wurde, ob er nicht vielleicht Lewis Hamilton im Kampf um die WM unterstützen und für ihn Platz machen soll. Er hatte da schon gemeint, dass es dafür noch zu früh sei und sah sich nach dem Sieg und dem gleichzeitigen Ausfall von Hamilton und WM-Spitzenreiter Fernando Alonso nur bestätigt. "Ich finde es zu früh, nach so etwas zu fragen", meinte er. "Wir Rennfahrer fahren auf Sieg und wollen unser Bestes geben. Ich bin ein Teamplayer, ich will, dass das Team gut ist und dass wir um die Konstrukteurs-WM kämpfen. Aber solange ich die Chance auf die WM habe, werde ich nicht aufgeben und kämpfen."

Button ist aber auch klar, dass für ihn jetzt nur noch die großen Punkteplätze wirklich nützlich sind, wobei er 2011 ebenfalls in Spa eine starke zweite Saisonhälfte einläutete. "Voriges Jahr ging es hier los. Von hier weg holte ich fast gleich viele Punkte wie Sebastian Vettel und er dominierte. Von hier bis zum Schluss war ich nur in einem Rennen nicht auf dem Podest. Das muss wieder gelingen, aber nur Podeste reichen nicht, ich muss vor allem vor Fernando ankommen", sagte Button.

Konstanz ist gefragt

Nach seinem Auf und Ab in der ersten Saisonhälfte weiß der McLaren-Pilot, dass er jetzt vor allem einmal konstant werden muss. So war sein Start in die Saison gut, doch es kamen zwischendurch vier bis fünf eher schlechte Rennen. "In Silverstone fühlte es sich wieder gut an, nur die Ergebnisse waren nicht da. Dann in Hockenheim kam Platz zwei und jetzt der Sieg nach der Pause. Zwei Siege, zwei zweite Plätze dieses Jahr, das ist wohl fast alles, was ich erreicht habe." Dass er trotzdem noch eine kleine Chance auf die WM hat, zeigte ihm aber, dass alles passieren kann.

"Wir sind alle Rennfahrer, wir wollen kämpfen und hassen es, Zweiter zu sein. Niemand will aufgeben oder die zweite Geige spielen, das machen wir nicht. Wir wollen gewinnen. Wenn wir denken, dass wir keine Chance auf die WM mehr haben, dann OK. Dann nimmt man sich zurück, wie man das auch soll, aber im Moment ist das nicht der Fall. Ich genieße es im Moment. Das Team macht einen tollen Job, ich kann Monza nicht erwarten."