Das war eine tolle Leistung von Sebastian Vettel, hat er damit wieder alles gut gemacht, was gestern nicht nach Wunsch lief?
Dr. Helmut Marko: Das ganze Team hat eine tolle Leistung abgeliefert und Sebastian ist hervorragend gefahren. Nachdem er gesehen hat, dass man nach Eau Rouge nicht überholen kann, hat er sich eine andere Stelle gesucht und dort gekonnt seine Überholmanöver gesetzt - und das alles, ohne die Reifen zu überfordern.

Beim Start konnte er vom Durcheinander nicht profitieren...
Dr. Helmut Marko: Im Gegenteil, er wurde nach hinten verschlagen und war sogar nur 14. Von dort auf den zweiten Platz in der heutigen Formel 1 zu fahren... da können wir sehr stolz auf ihn sein.

War das Auto im Rennen so viel besser als im Qualifying?
Dr. Helmut Marko: Wir haben bereits im dritten Training mit dem harten Reifen gute Zeiten erzielt, aber das Qualifying verhaut. Warum es mit dem weichen Reifen nicht geklappt hat, ist für uns noch immer ein Rätsel.

Mark Webber hat nicht ganz so viel im Rennen erreicht...
Dr. Helmut Marko: Mark steckte etwas unglücklich im Verkehr fest, wir haben eigentlich gehofft, dass er Räikkönen überholen kann, aber auf der Geraden war er zu langsam und wurde wieder zurücküberholt.

War Sebastians Strategie besser?
Dr. Helmut Marko: Die Strategie war besser, aber nur deswegen, weil Sebastian im Gegensatz zu Mark am Start neue Reifen hatte. Dadurch konnte er länger fahren, was für Mark nicht möglich gewesen wäre.

In der Weltmeisterschaft ist Sebastian deutlich näher an Alonso herangerückt...
Dr. Helmut Marko: Es gibt noch acht Rennen und wir haben gesagt, dass wir nie aufgeben, so lange eine mathematische Möglichkeit besteht. 2010 waren wir zu diesem Zeitpunkt noch viel weiter zurück. Die Strategie muss sein, jedes Mal ins Ziel zu kommen, keine Fehler zu begehen und vor Alonso zu sein. Aber auch Räikkönen wird stärker und ich bin mir sicher, dass auch Hamilton wieder ins Geschehen eingreifen wird.

Mit welchen Gefühlen fährt man nun nach Monza? Abgesehen vom letzten Jahr war Red Bull dort ja nicht so stark.
Dr. Helmut Marko: Ich denke, es gibt in dieser Saison keine Strecke, die jemanden speziell favorisiert und mit dieser Gewissheit gehen wir nach Monza.