Lotus kann auf die elf bis dato absolvierten Grands Prix der Saison 2012 zufrieden zurückblicken. Die Schwarz-Goldenen stehen kurz davor, dem elitären Kreis der aktuellen Formel-1-Spitzenteams beizutreten, bestehend aus Ferrari, McLaren und Red Bull. Alles, was ihnen dazu noch fehlt, ist ein Sieg. Alan Permane, Chefingenieur der Crew, ist sich sicher, dass ein solcher noch in diesem Jahr folgen wird.

Lotus ist das Team der Stunde

"Wir werden in der zweiten Hälfte noch viel stärker sein", erklärte er kürzlich. "Unser Auto ist einfach super; wir haben bewiesen, dass wir mindestens genauso gut entwickeln können wie andere Teams auch - wenn nicht sogar noch besser." Gerade in den letzten fünf Rennen konnten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean im E20 immer wieder überzeugen. Niemand holte in diesem Zeitraum mehr WM-Punkte als Lotus.

Permane ist sich jedoch auch der Tatsache bewusst, dass die beiden Piloten hier und da einiges liegen gelassen haben. Ohne Unfälle, wie sie Grosjean des Öfteren hatte, sähe die gegenwärtige Lage deutlich anders aus. Da das Team den Franzosen wie auch Räikkönen aber nun besser kenne, gebe es keinen Grund, weshalb man keine gute zweite Saisonhälfte haben könnte.

"Ich glaube, unser Auto passt einfach überall", gibt sich Permane überzeugt. "Wir waren sowohl in Silverstone als auch in Budapest superschnell, und das, obwohl diese Kurse absolut gegensätzlich sind. Es gibt keinen Ort, den wir fürchten." Wo und wie Lotus den Boliden noch verbessern könnte, beantwortete er jedoch eher ungenau: "Aus dem Setup werden wir vermutlich nicht mehr allzu viel herausholen können."

Dass dem E20 auf der einen oder anderen Strecke Abtrieb fehlte, gibt der Brite zu. So habe es zwischen ihm und Räikkönen erst nach dem dritten Freien Training in Ungarn noch Gespräche darüber gegeben, wie man dem Fahrzeug zu mehr Downforce verhelfen könnte. Dies sei eines der wenigen Dinge, bei denen man noch Verbesserungen erzielen müsse - speziell hinsichtlich der Qualifikation.

Renntempo nicht das Problem

"Wären wir vor ihm gestartet", spielte Permane auf Lewis Hamilton an, "wären wir mit beiden unserer Autos davongefahren. Das Renntempo seines Wagens spiegelte im Vergleich zu dem unserer die Überlegenheit in der Qualifikation von vier Zehntelsekunden absolut nicht wieder. [...] Wenn wir von nun an in jedem Rennen Zweiter oder Dritter werden, und damit beide WM-Titel holen, wäre ich überglücklich. Aber es ist offensichtlich: Wir versuchen verzweifelt, ein Rennen zu gewinnen."