Die Zeiten ändern sich. Vor einigen Monaten wären die Ferrari-Piloten Fernando Alonso und Felipe Massa für die Plätze sechs und sieben beim Qualifying zum Großen Preis von Ungarn noch gefeiert worden. Nach zwei Pole Positions in Folge mussten sich die Verantwortlichen hingegen für das nicht ganz optimale Resultat rechtfertigen. Teamchef Stefano Domenicali stellte allerdings klar, dass das Ergebnis weder überraschend käme noch eine Enttäuschung sei. "Wir wissen, dass wir von der reinen Leistung nicht das schnellste Auto haben", sagte der Ferrari-Boss. "In den vergangenen Wochen sind wir nicht müde geworden, das zu betonen."

Aufgrund der äußerst knappen Entscheidung, in der ein Großteil der Fahrer innerhalb weniger Zehntel gelegen habe, sei er mit dem Erreichten zufrieden. "Wir haben es geschafft, Fernando und Felipe in Q3 zu bekommen", bilanzierte der Italiener. "Mit Blick auf die Meisterschaft ist das kein schlechtes Ergebnis. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Fernandos größter Herausforderer hinter ihm startet." Dass Alonso diesmal nicht auf Pole-Jagd gehen würde, habe schon relativ schnell festgestanden, berichtete Technik-Chef Pat Fry. "Fernando hatte von Beginn an Probleme. In Q1 hatte er mit seinem ersten Satz Mediums zu kämpfen", sagte der Brite.

Auch in der nächsten Session wurde es nicht besser. "Es war ein ziemlicher Kampf für uns, mit beiden Autos den Sprung in Q3 zu schaffen. Wir hatten dann nur noch einen Satz der weichen Pneus übrig." In der entscheidenden Qualifikationsrunde sei es aber beiden Fahrern nicht mehr gelungen sich zu steigern. "Es ist uns nicht mehr gelungen unsere Zeiten zu verbessern. Das größte Problem war heute, dass wir keine perfekte Runde hinzubekommen", meinte Fry.

Die Aussichten fürs Rennen sind ebenfalls nicht rosig, zumindest wenn man den Worten der Ferrari-Oberen glauben darf. "Es wird ein hartes Rennen", prophezeite Domenicali. "Die Strecke vergibt keine Fehler und ist zudem sehr hart für die Autos. Die Wettervorhersage ist nicht eindeutig. Das ist ein weiterer Unsicherheitsfaktor, den wir berücksichtigen müssen." Hinzu kommt, dass Ferrari wegen des Regens im Freien Training nicht sein komplettes Testprogramm abspulen konnte. "Wir konnten wegen dem Wetter kaum Erkenntnisse über die Longruns sammeln und müssen uns ganz auf unsere Voraussagen verlassen", erklärte Fry.