Fernando Alonso sagte es nach dem Rennen in Hockenheim, Stefano Domenicali hatte es bereits in Silverstone gesagt, der Ferrari ist nicht das schnellste Auto. Dennoch hat Alonso in diesem Jahr bereits drei Rennen damit gewonnen, wobei Domenicali klar ist, dass der Spanier sehr viel Anteil daran hatte. "Wenn wir das schnellste Auto hätten, wäre der Sieg einfacher. Wir müssen das Auto besser machen und sicherstellen, dass es bei allen Bedingungen gut ist, nass, trocken, verschiedene Reifen und so weiter. In so einer engen Weltmeisterschaft muss man das Auto Rennen für Rennen entwickeln, sonst verliert man Punkte und fällt zurück, weil der Wettbewerb so stark ist. Heute lagen die ersten drei Autos in drei Sekunden, das ist nichts, wenn man bedenkt, dass Fernando 67 Qualifying-Runden gefahren ist", sagte er.

Alonsos Leistungen versetzen Domenicali ohnehin immer wieder in Verzückung, wobei er betonen musste, dass der Aufwärts-Trend während dieser Saison nicht aufgrund von neuen Abläufen eingetreten ist, die Alonso eingeführt hat. Immerhin ist der Spanier seit mehreren Jahren bei Ferrari. "Aber die Art, wie Fernando arbeitet, ist eine Klasse, die wir seit Jahren als Teil unseres Teams genießen dürfen. Ich denke, dieses Jahr war es wichtig, dass er von seiner Seite aus den Glauben ans Team nicht verloren hat und weiter daran glaubte, was er macht. Wir hatten zu Beginn der Saison schwere Tage mit einem Auto, das kein Auto war."

Danke

Alonso sei in dieser Zeit immer motiviert geblieben und habe sich voll auf den Job konzentriert. Das habe dann auch den Unterschied ausgemacht, als der Druck stieg. "Da wussten wir, dass wir daran arbeiten müssen, das Auto zu verbessern, aber wenn der Weltmeister mit pusht, damit alles läuft und er sich konstruktiv beteiligt, dann ist das fundamental wichtig. Dafür danken wir ihm sehr." Für Domenicali stand nach der Leistung von Hockenheim fest, dass Alonso an der Spitze seiner Leistungsfähigkeit ist und er hoffte, es geht so weiter. "Er hat jetzt einen tollen Schwung aufgebaut und den müssen wir so lange halten wie möglich. Am besten bis Ende November und am 1. Dezember kann er dann tun, was er will."

Voller Einsatz wird nach Domenicalis Meinung in jedem Fall gefragt sein, denn der Respekt vor der Konkurrenz ist nach wie vor groß. Ein schlechtes Rennen könnte ausreichen, um die Lücke wieder stark schrumpfen zu lassen. "Unter den ersten Fünf oder Sechs will ich niemanden unterschätzen. Wir müssen uns darauf konzentrieren, dass wir aus unserer Arbeit das Maximum rausholen." Das galt auch im Rennen von Hockenheim. Alonso war mit weichen Reifen gestartet, weil Ferrari am Anfang die Spitze unbedingt verteidigen wollte. Danach wollte das Team den zweiten Stint so lange wie möglich ausdehnen, um die Stopps der Verfolger abdecken zu können. "Heute war positiv zu bemerken, dass wir beim Abbau des Reifens gut aufgestellt sind. Wir brauchen das bei jedem Rennen, denn wir lernen jedes Rennen dazu, wie sie sich verhalten."