Die Mercedes-Bosse dürften den Ausgang des Qualifyings zum Großen Preis von Deutschland mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten. Zwar hatte Michael Schumacher mit Rang vier im Qualifying - Startplatz drei im Rennen - für ein Top-Ergebnis gesorgt. Doch das Abschneiden von Nico Rosberg, der sein Heimrennen von P21 in Angriff nimmt, wird die Freude im Mercedes-Lager ein wenig trüben. Alles in allem fiel das Fazit aber durchaus positiv aus. "Es war ein sehr abwechslungsreiches Qualifying. Das Gute ist, dass unser Auto bei allen Bedingungen konkurrenzfähig war", bilanzierte Teamchef Ross Brawn.

Vor allem die Leistung Schumachers hatte es dem Briten angetan. "Michael hat in Q2 und Q3 einen exzellenten Job gemacht", meinte Brawn. "Er war Vierter, startet morgen von Platz drei und hätte sogar noch weiter vorne landen können. Bei so komplizierten Bedingungen müssen wir mit einem Platz in der zweiten Startreihe hochzufrieden sein." Motorsportchef Norbert Haug stimmte ihm zu. "Die Bedingungen im Qualifying waren extrem schwierig. Wahrscheinlich war es die herausforderndste Session der gesamten Saison", sagte er. "Michael ist mit den schwierigen Bedingungen sehr gut zurecht gekommen."

Rosberg dagegen sei ein Opfer der widrigen Witterungsbedingungen gewesen. "Nico war auf dem Prime in Q1 Zweitschnellster", erinnerte Brawn. "Im Regen hat er dann Probleme gehabt, Temperatur auf die Intermediates zu bekommen. Wenn du die Reifentemperatur einmal verloren hast, bekommst du sie nie wieder zurück. Wir haben es als Team nicht geschafft, ihn in das richtige Fenster zu bekommen."