Fernando Alonso hat in dieser Formel-1-Saison bislang fast alles richtig gemacht. Zu Saisonbeginn holte er aus einem nicht voll konkurrenzfähigen Ferrari mehr heraus als eigentlich möglich schien und als das Auto besser wurde, konnte er ebenfalls das Maximum abrufen. Das hat dazu geführt, dass er zur Halbzeit des Jahres in der Weltmeisterschaft führt, wobei ihm die WM-Führung aktuell egal ist. "Es ist gleich wie in den letzten vier oder fünf Grands Prix. Es ist kein wichtiger Faktor, wer die WM anführt, weil sich alles so schnell ändert. Die Positionen an den Wochenenden bedeuteten nicht viel, es hat sich immer alles durchgemischt", sagte er.

Für ihn ist sein Punktestand aktuell nur eine Zahl in der Gesamtwertung und für ihn ist es weiter am wichtigsten, das Maximum aus dem zu holen, was er zur Verfügung hat. "Wir haben hier neue Updates, ich hoffe, sie funktionieren. Red Bull scheint aber schneller als jeder zu sein. Das sind sie nicht erst seit zwei, drei Rennen, sondern seit Bahrain. Sie verloren in Barcelona und Silverstone die Pole. Der Rest war immer Red Bull. Die letzten sechs Rennen holten sie vier Mal die Pole. Sie sind bei der Leistung also etwas voraus, wir müssen besser werden", erklärte Alonso.

Jedes Jahr besser

Auch er selbst strebt immer danach, noch besser zu werden, wobei er der Ansicht ist, dass man als Fahrer ohnehin jedes Jahr zulegt, da aus Fehlern gelernt wird und man in der Formel 1 ohnehin immer lernt. "Sicher werde ich nächstes Jahr noch besser sein. Aber die entscheidenden Faktoren in dieser Weltmeisterschaft kamen uns bisher entgegen. Ich erinnere mich an einen Fehler in Q2 in Australien, als ich auf das Gras kam und mich gedreht habe. Abgesehen davon würde ich bisher aber nicht viel ändern. Das sind gute Neuigkeiten, denn eigentlich gibt es immer irgendwo Fehler. Deswegen bin ich mit meiner Leistung zufrieden."

Und auch physisch fühlt sich Alonso so gut wie nie zuvor. Er erinnerte sich, dass er in den vergangenen Jahren meist irgendwelche Wehwehchen hatte, entweder an Bein oder Schulter. Er hatte in den Rennen immer Schmerzen, das war in diesem Jahr bislang nicht der Fall. Er betonte, dass er auch hart dafür gearbeitet hat. "Niemand weiß, wie das Leben eines Rennfahrers aussieht. Wir gehen nicht acht Stunden ins Büro. Wir stehen auf, dann machen wir vier, fünf Stunden Training. Das genießen wir auch, weil wir den Sport lieben. Es ist viel zu trainieren, das machen wir aber, weil wir nicht still zuhause sein können. Wir haben keinen normalen Job. Ich fühle mich in der bislang besten Verfassung meiner Karriere."