Kurz nachdem bekannt wurde, dass dem Nürburgring ein Insolvenzverfahren bevorsteht, hat Bernie Ecclestone betont, alles tun zu wollen, um der Strecke dabei zu helfen, weiter Teil des Formel-1-Zirkus zu bleiben. Die Verantwortlichen von Hockenheim hatten zwar erklärt, unter bestimmten Umständen selbst jedes Jahr einen Grand Prix veranstalten zu können, ohne den Nürburgring bestünde dennoch die Gefahr, dass Deutschland nur noch alle zwei Jahre im Rennkalender erscheint.

Ecclestone hat angeboten, die Renngebühr für 2013 zu erlassen, dafür würde er einerseits die Kosten tragen, aber auch alle Umsätze einstreichen. Ein Sprecher des Nürburgrings bestätigte, dass ein Angebot vorliegt, allerdings ist das Zeitfenster für eine Entscheidung seitens der Behörden sehr klein, hieß es in einer Mitteilung der Nürburgring Automotive GmbH (NAG) Geschäftsführer Kai Richter und Jörg Lindner. Sie hatten den Deal in der vorigen Woche auch mit Ecclestone in London ausgehandelt.

Im Notfall nur Hockenheim

"Als Basis dieser Vereinbarung erwartet der Formel-1-Chef die Bereitstellung der Rennstrecke und der Anlagen sowie des erforderlichen Personals für den bisher üblichen Veranstaltungszeitraum von circa 14 Tagen", wurde in einer Erklärung von Lindner und Richter mitgeteilt. "Wir werden alles kommerziell Mögliche tun, um ihn zu halten [den Deutschland Grand Prix] - hoffentlich in Hockenheim und am Nürburgring", sagte Ecclestone und fügte an, sollte es so nicht funktionieren, werde man mit dem Hockenheimring sprechen, um zu sehen, ob er das Rennen alleine im Jahresrhythmus stemmen kann.

Vorteil der Ecclestone-Lösung ist, dass in Zukunft Zuschüsse des Landes Rheinland-Pfalz für den Grand Prix entfallen würden. "Als lokaler Partner bei der Durchführung des Rennens würde die NAG, die Grand Prix Rheinland Pfalz oder eine andere Schwestergesellschaft auftreten", ließen Richter und Lindner in ihrer Erklärung weiter wissen. Damit würden die Beiden weiter über ihre Unternehmen am Grand Prix beteiligt sein, was allerdings beim Land nicht gerne gesehen wird, immerhin hatte man den Pachtvertrag mit der NAG ja gekündigt, wobei sich Lindner und Richter wehren. "Inzwischen ist mit der Nürburgring Automotive GmbH eine unterschriftsreife Einigung gefunden worden, dass Besitz und Betrieb zum 31.10.2012 an die Nürburgring GmbH zurückfallen. Streitige Fragen sollen in einem Schiedsverfahren geklärt werden", wurde in einer Erklärung der Landesregierung mitgeteilt.