Michael Schumacher versuchte nach einem für Mercedes enttäuschenden Großen Preis von Großbritannien das Positive am Rennausgang zu sehen. Der Deutsche wurde schlussendlich Siebter - von Startplatz drei aus ins Rennen gestartet kein zufriedenstellendes Ergebnis. "Immerhin haben wir wichtige Punkte geholt, die zum Ende für die Konstrukteursweltmeisterschaft noch einmal wichtig werden könnten", tröstete sich der Rekordweltmeister. Wenige Runden vor Schluss hatte sich Schumacher noch an Lewis Hamilton im McLaren vorbeigeschoben und immerhin den Schaden am Sonntag minimiert.

Der Kampf ums Podium, so wie zuletzt in Valencia, würde aber selbstredend mehr Spaß machen als der um P7. "Was meine persönlichen Ambitionen angeht, macht es dann keinen großen Unterschied mehr, ob ich mich da noch verbessere", so Schumacher, der vor allem beklagte, dass sein Auto gerade zu Rennbeginn sehr schwer zu fahren und auch zu langsam war. "Gegen Rennende wurde es dann aber besser und die Zeiten auch konkurrenzfähiger", stellte der 43-Jährige zumindest eine Leistungssteigerung im Rennverlauf fest.

Regen in Hockenheim erwünscht

Dunkle Wolken über den Silbernen - Silverstone war ein Wochenende zum Vergessen, Foto: Sutton
Dunkle Wolken über den Silbernen - Silverstone war ein Wochenende zum Vergessen, Foto: Sutton

Woran der Mangel an Rennpace liegen könne, sei nicht genau klar. "Ich glaube aber, dass wir das ja schon bei anderen Rennen gesehen haben: Das hier ist eine Highspeedstrecke und das kommt unserem Auto generell nicht entgegen", betrieb er Ursachenforschung. Wenn man dann auch noch viel Sprit mit an Bord habe, würden sich diese Probleme noch gravierender auswirken, erklärte Schumacher die schwache Anfangsphase der Silberpfeile. Gleichsam betonte er, dennoch frohen Mutes zu seinem Heimspiel nach Hockenheim in zwei Wochen zu reisen. Für den Deutschland GP wünschte er sich den Regen, der am Sonntag in Silverstone überraschend ausblieb.

"Im Regen stehen andere Gesetze im Vordergrund", hoffte Schumacher, der anfügte: "Auch ist Hockenheim kein Highspeedkurs wie hier. Da sieht die Situation dann ganz anders aus und es kann schon wieder viel besser für uns laufen." Noch viel schlechter als für den Kerpener lief es für Stallkollege Nico Rosberg. Beim 26-Jährigen wollte nach einem bereits verpatzten Qualifying auch im Rennen am Sonntag gar nichts nach vorne gehen - am Ende überfuhr er die Ziellinie als 15 und zeigte sich dementsprechend enttäuscht. "Letztendlich ist es heute nicht gut gelaufen. Ich bin mit der Hoffnung aufs Podium hier her gekommen und jetzt bin ich 15."

"Auch vom Speed her waren wir das ganze Wochenende über zu langsam", klagte Rosberg. "Im Rennen war es phasenweise in Ordnung, aber dann oft auch wieder schwierig." Nun müsse man den Grand Prix aber abhaken. "Wir müssen einfach gucken, dass wir uns wieder steigern und dann in Hockenheim angreifen. Die Weiterentwicklung hat bei den Anderen scheinbar besser funktioniert. Sie sind schneller vorangekommen, nun müssen wir das nachholen", forderte der Wiesbadener. Dass bei seinem zweiten Stopp etwas schiefgegangen sei, hätte nichts mehr verändert. "In die Punkte wäre ich wohl sowieso nicht mehr gekommen. Also ist es besser, so etwas passiert jetzt hier als wie wenn ich Zweiter bin."