Doppeldiffusor, angeblasener Diffusor, F-Schacht, Massedämpfer, Zusatzflügel: In den letzten Jahren gab es reichlich Diskussionen um das technische Reglement, dessen Geist und diverse Verbote. Häufig wurde die FIA für ihr Vorgehen kritisiert, das Korsett des Regelwerks ist eng wie nie. Bernie Ecclestone macht nun einen ganz neuen Vorschlag: Die Teams sollen das Reglement selbst festlegen. Bislang übernahm ein Komitee in der FIA bestehend aus Mitgliedern der Technical Working Group, der Formula One Commission und dem World Motor Sport Council diese Aufgabe.

Zunächst einmal ist der Formel-1-Zampano froh, dass das neue Concorde Agreement auf dem Weg ist. Alle Teams, darunter auch Mercedes, die mit einer Unterschrift zwecks besserer Konditionen gewartet haben, seien an Bord. "Wir haben eine totale Übereinstimmung", sagte der 81-järige der Daily Mail. "Wir reden nur noch über Kleinigkeiten mit den Anwälten - 'warum habt ihr dieses und jenes Wort verwendet.' Typisch Anwälte, aber das ist okay. Kommerziell ist alles erledigt."

Die eigentliche Überraschung ist jedoch ein Vorstoß Ecclestones, die Ausgestaltung des Reglements zu revolutionieren: "Wir müssen schauen, wie die technischen Regularien festgelegt werden. Das sollte von einigen Teams übernommen werden, wenn auch nicht von allen." Damit dürfte für ausreichend Zündstoff gesorgt sein. "Die Teams sind diejenigen, die das Geld auftreiben müssen, nicht die FIA. Die etablierten Teams, die hier bleiben wollen, würden entscheiden, was zu tun ist." Er nannte Red Bull, Ferrari, McLaren, Mercedes und Williams als Kandidaten. In jedem Fall würde Ecclestone eines damit erreichen: Die Uneinigkeit zwischen den Teams würde so vermutlich nicht kleiner werden.