Kein Tag für Draufgänger: Lewis Hamilton spulte am ersten Trainingstag in Silverstone lediglich 14 Runden ab. Der McLaren-Fahrer sorgte sich aber genauso wie viele seiner Fahrerkollegen um die Zuschauer, die den ganzen Tag im Regen ausharren mussten ohne die Stars der Königsklasse zu Gesicht zu bekommen. "Die Fans haben mir leid getan", sagte Hamilton. "Für einen Freitag waren sehr viele da. Wir können es uns jedoch nicht leisten, die Reifen schon heute zu verschwenden und konnten nicht so viel fahren. Ich freue mich aber über die Unterstützung und hoffe, dass sie stark bleiben."

Dass er in der zweiten Session die schnellste Zeit auf den Silverstone Circuit zauberte, war für den 27-Jährigen hingegen nur eine Randnotiz. "Die schnellste Zeit heute bedeutet nichts", meinte er. "Morgen zählt es." Dass ihm die widrigen Bedingungen dabei einen Strich durch die Rechnung machen, glaubte er nicht. Es gibt sehr viel stehendes Wasser und Aquaplaning, aber damit muss man bei den Bedingungen rechnen", sagte Hamilton auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Regen ist für mich kein Problem, ich bin mit solchen Bedingungen aufgewachsen. Du kannst im Regen zwar nicht 100 Prozent fahren, aber ich werde auf jeden Fall ans Limit gehen."

Der Dauerregen könnte ihm sogar in die Hände spielen, vermutete Hamilton. "Der Fahrer kann mit Sicherheit eher den Unterschied machen. Vielleicht ist das eine Chance für uns." Zumal McLaren für die in Silverstone herrschenden Verhältnisse gut gerüstet sei. Die dürftige Ausbeute beim Regenrennen in Malaysia sei vor allem den Patzern in der Box geschuldet gewesen, erklärte der Weltmeister von 2008. "In Malaysia haben wir viel Zeit bei den Pitstops verloren. Wenn wir das vermeiden können, sollten wir gut aufgestellt sein."

Zeit zu verlieren hatte Hamilton in Silverstone offenbar nicht. Durch das reduzierten Testprogramm zur Untätigkeit verurteilt, machte sich der McLaren-Star während des Freien Trainings zu einem Fußmarsch durch die Boxengasse auf und sorgte damit bei vielen der anwesenden Journalisten für Verwunderung. "Das war spontan. Mir war langweilig, deshalb bin ich ein bisschen spazieren gegangen und habe mir die anderen Autos angeschaut", verriet der Brite. "Es ist immer interessant, ein paar Dinge zu entdecken, die wir nicht haben."