Die beiden Toro-Rosso-Youngster Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo hatten beim verrückten Europa GP ihre Probleme. Vergne sorgte in der ersten Rennhälfte für die Safety-Car-Phase, die Sebastian Vettel anschließend seinen 20-Sekunden-Vorsprung kostete. Der Franzose kollidierte mit Heikki Kovalainen, schlitzte sich dabei einen Reifen auf und verteilte Gummi auf der gesamten Strecke. "Bei dem Zwischenfall mit Heikki hatte ich das Gefühl, dass ich vor ihm war", so Vergne. "Ich steuerte in die Kurve rein, wir kollidierten und sein Frontflügel durchschnitt meinen Hinterreifen." Der Schaden am Unterboden seines Boliden sei zu stark gewesen und das kaputte Rad hätte sich nicht mehr abnehmen lassen.

"Es bestand keine Möglichkeit mehr, weiter zu fahren", meinte Vergne. "Ich denke, dass es einfach ein Rennzwischenfall war." Teamkollege Ricciardo erlebte ein kurioses Rennen in der spanischen Hafenstadt. Zeitweise fuhr er auf P5, weil Toro Rosso ihn erst spät zum zweiten Reifenwechsel an die Box orderte. Zu diesem Zeitpunkt waren die Reifen bereits über dem Limit und der junge Australier büßte Position um Position ein. Für mehr als Platz 12 reichte es nicht mehr. "Das Ergebnis ist enttäuschend", ärgerte sich Ricciardo. "Ich denke, dass ich heute gut gefahren bin und das Team hätte mehr verdient."

Im letzten Drittel des Rennens kam es auch noch zu einer unschönen Begegnung mit Vitaly Petrov. "Er war ziemlich langsam vor mir", schilderte Ricciardo. "Ich wollte außen an ihm vorbei, aber er verteidigte sich, in dem er weit raus fuhr. Also versuchte ich es anders herum und ich hatte das Gefühl, ihm genügend Platz gelassen zu haben - trotzdem hatten wir Kontakt. Vielleicht war sein Manöver etwas zu aggressiv." Der Zwischenfall habe Ricciardo die Chance auf einen Platz in den Punkten geraubt. Toro Rosso und Caterham - eine harte Geschichte beim Europa GP.