Hilft Pirelli den Teams, das Reifen-Rätsel zu lösen? Der Reifenhersteller plant, im Training zum Großen Preis von England, einen neuen, härteren Reifentyp zu testen. Mit der neuen Mischung will Pirelli den Problemen entgegenwirken, die ein Großteil der Teams damit hat, an den Rennwochenenden das richtige Reifenfenster zu finden. Das Spektrum, in dem die Teams die ideale Leistung der Reifen abrufen können, soll bei den neuen Pneus größer sein. Ob der neue Typ aber überhaupt zum Einsatz kommen, ist eher fraglich. Pirelli befürchtet, dass es durch eine Veränderung der Reifen einen Vorteil für ein bestimmtes Team erzeugen könnte.

"Wir machen die Tests, um die Wirkung und die Bedeutung zu verstehen, das heißt aber nicht, dass wir den Reifen auch in den Rennen einsetzen", sagte Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery. "Gerade weil es in der WM so eng zugeht, ist es nicht leicht, etwas zu ändern. Wir wollen es nicht riskieren, einen Vorteil für einen bestimmten Rennstall zu kreieren. Sollte ein Team in den Rennen 10, 11 und 12 plötzlich davon fahren, würde uns die anderen mit Sicherheit heftig kritisieren."

Derzeit sei die Herausforderung für die Technik-Abteilungen, die Reifen auf die richtige Temperatur zu bringen und möglichst lange in diesem Fenster zu halten, um die bestmögliche Performance aus den Pneus herauszuquetschen, erläuterte Hembery. Allerdings gäbe es im Entwicklungswettkampf zwischen den Teams große Unterschiede. "Einige wären mit Sicherheit verärgert, wenn das Reifenmanagement plötzlich einfacher ist, weil sie so hart dafür gearbeitet haben, um dahin zu gelangen, wo sie jetzt sind", meinte der Brite. Die Lösung des Reifen-Rätsels muss wahrscheinlich doch von den Teams kommen.