Wie gehst du den Kanada Grand Prix an?
Romain Grosjean: Es wird mein erstes Mal in Kanada, also ist das eine weitere neue Erfahrung für mich. Das bedeutet natürlich, dass ich auch zum ersten Mal auf dem Circuit Gilles Villeneuve fahren werde. Ich freue mich darauf, denn viele Fahrer haben mir gesagt, dass sie die Strecke mögen. Die Strecke kann aber auch zurückschlagen und das haben wir über die Jahre an der Wall of Champions gesehen. Auch wenn ich kein Formel-1-Champion bin, werde ich diesem Teil der Strecke mit viel Respekt begegnen.

Wie erholst du dich von so einem enttäuschenden Grand Prix wie in Monaco?
Romain Grosjean: Bis zum Rennen selbst war Monaco eigentlich sehr vielversprechend. Wir hatten das ganze Wochenende eine starke Pace, auch wenn das Qualifying nicht so gut war, wie es hätte sein können. Es hätte sicher schlimmer sein können, aber wir waren etwas enttäuscht, uns auf Platz fünf qualifiziert zu haben. Das Rennen selbst war sehr kurz für mich. Ich hatte nicht den besten Start und von der Linie weg ist es in Monaco so eng, dass es manchmal einfach nicht genug Platz gibt. In diesem Fall gab es keinen und mein Rennen war zu Ende. Nach einem schwierigen Tag wie diesen will man sofort wieder in das Auto steigen und ein ordentliches Rennen fahren. Hoffen wir, das ist in Kanada der Fall und wir können zeigen, was wir drauf haben.

Wie hast du dich gefühlt, als du zu den Ingenieuren kamst und das Rennen noch lief?
Romain Grosjean: Sicher war das frustrierend. Tatsächlich habe ich einige Tage gebraucht, um meine Enttäuschung von Monaco zu verarbeiten. Es war so ein frühes Ausscheiden und es war mein Heimrennen, wo ich vor all den Fans wirklich gut abschneiden wollte. Wir hatten das Auto, um ein gutes Ergebnis zu erreichen. Jeder weiß das, doch manchmal ist es im Rennsport eben so.

Du scheinst dieses Jahr keine zu großen Schwierigkeiten zu haben, neue Strecken zu lernen. Gibt es dafür ein Geheimnis?
Romain Grosjean: In den vergangenen Jahren schien ich ständig neue Kurse zu lernen, ich nehme also an, ich muss eine gute Herangehensweise dafür haben. Diese Saison hilft es, dass der E20 so ein gutmütiges Auto ist und wir ein gutes Basis-Setup haben. Dadurch können wir uns schnell der Verbesserung und der Pace widmen, statt irgendeine schlechte Balance oder Handling-Probleme kompensieren zu müssen. Ich arbeite eng mit dem Team und meinen Ingenieuren, um die Anforderungen einer neuen Strecke zu verstehen und es gibt immer Aspekte einer Strecke, die einer anderen ähnlich sind. Letztendlich muss man aber da rausgehen und schnell fahren.

Was weißt du vom Circuit Gilles Villeneuve?
Romain Grosjean: Es ist ein Straßenkurs und normalerweise mag ich Straßenkurse - ich war in Monaco voll bei der Pace. Mir gefällt das Gefühl, nahe an den Mauern zu sein. Es gibt einige echt lange Geraden und harte Bremspunkte. Die Strecken-Oberfläche kann ebenfalls Herausforderungen liefern, wie wir das in früheren Jahren gesehen haben. Es wird also interessant, selbst zu sehen, wie das Grip-Niveau ist. Und schließlich kann das Wetter in Montreal recht wechselhaft sein, wie wir voriges Jahr gesehen haben. Ich bin mir sicher, es wird ein schwieriger und aufregender Grand Prix.

Ist Kanada eine besondere Herausforderung, weil es mitten in der Europa-Saison ein Übersee-Rennen gibt?
Romain Grosjean: Ich komme am Montag an, um den Jetlag zu überwinden. Manchmal ist diese Herausforderung plus die Suche nach gutem Schlaf beinahe so schwierig wie das Finden eines guten Setups für das Auto. Ich freue mich darauf, mehr von Montreal zu entdecken, die Strecke zu lernen und hoffentlich auch zur richtigen Zeit Schlaf zu finden.