Die Formel 1 präsentiert sich im Jahr 2012 so ausgeglichen wie lange nicht mehr. Bei den bisherigen Rennen trugen sich vier Fahrer von vier verschiedenen Teams in die Siegerlisten ein. Zum Vergleich: In den 19 WM-Läufen des Jahres 2011 gab es fünf Rennsieger, die sich auf drei Rennställe verteilten. Hinzu kommt, dass plötzlich auch Teams wie Lotus und Sauber um die begehrten Plätze auf dem Podest mitkämpfen. Mercedes-Teamchef Ross Brawn glaubt jedoch nicht, dass die ausgesprochen breite Spitze sich zu einem Dauerzustand in der Formel 1 entwickelt.

"Die besten Teams werden sich durchsetzen, weil sie mit den Reifen häufiger richtig liegen", sagte der Brite der Nachrichtenagentur dpa. "In dieser Saison dauert es vielleicht ein bisschen länger, bis die Rangfolge feststeht, aber am Ende machen die guten Teams und die guten Fahrer immer den besseren Job." Zu diesen Rennställen zählt er ganz offensichtlich auch Mercedes. "Ja", antwortete er auf die Frage, ob sein Team im Entwicklungswettkampf mit Red Bull, McLaren und Ferrari Schritt halten kann. "Die Verpflichtungen von Bob Bell, Aldo Costa und Geoff Willis und einige andere strategische Veränderungen machen sich nun bezahlt. Ich glaube nicht, dass wir unseren Konkurrenten unterlegen sind."

Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist Brawn trotz Nico Rosbergs Triumph beim Großen Preis von China nicht vollkommen zufrieden. "Vielleicht sieht es für die Zuschauer so aus, aber für uns ist das nicht so einfach", sagte der 57-Jährige. "Die ersten vier Rennen waren bei allen Teams von Unbeständigkeit geprägt." Die Herausforderung sei es, den Boliden auf den Pirelli-Walzen zum Laufen zu bringen, erklärte Brawn. "Wir sammeln immer noch Erfahrungen mit unseren Autos, aber vor allem darüber, wie sie mit den neuen Reifen funktionieren."