Paul Hembery, seines Zeichens Motorsportchef bei Reifenhersteller Pirelli, zeigte sich vom bisherigen Saisonverlauf begeistert und führt die Spannung auch auf die Pneus aus seinem Haus zurück. "Die Saison war bislang fantastisch: wir hatten vier verschiedene Sieger und vier verschiedene WM-Spitzenreiter. Der Wettbewerb war also nie enger und zum Teil liegt das daran, dass jeder exakt die gleichen Chancen und Herausforderungen mit den Reifen hat."

Es liege an den Teams, das Beste aus den Reifen zu machen, erklärte Hembery, der somit keinen Nachholbedarf auf Pirellis Seite sieht, wie Michael Schumacher es gefordert hatte. "Die Formel 1 war immer eine Leistungsgesellschaft. Am Ende werden die besten Ingenieure und Fahrer erfolgreich sein", ist er überzeugt.

Lotus-Teamchef Eric Boullier sieht die Hauptarbeit ebenfalls bei den Teams. "Der Schlüssel ist, sein Auto in eine Position zu bringen, in der man die Reifen richtig nutzen kann", sagte er. "Es macht keinen Sinn, zu versuchen, ein paar Zehntel durch Abtrieb zu gewinnen, wenn man die Reifen nicht versteht, denn dann kann man noch viel mehr verlieren."

Man müsse seinen Boliden immer weiterentwickeln, wenn man mit den besten Teams mithalten wolle. Boullier sieht im Gegensatz zu Michael Schuamcher auch keine allzu starke Korrelation zwischen dem Reifenabbau und der Leistung. "Aber wir müssen verstehen, wie sie funktionieren, wir müssen das Beste aus ihnen herausholen und wir müssen dafür sorgen, dass sie so lange wie möglich halten."