Im Qualifying zum großen Preis von Bahrain schlug die große Stunde von Heikki Kovalainen. Der Caterham-Pilot verdrängte Rekordweltmeister Michael Schumacher mit seinem letzten Run in Q1 vom 17. Platz und schaffte völlig überraschend den Sprung in die zweite Qualifikationsrunde. Doch dem Bravourstück folgte die Ernüchterung: Im Rennen fiel er trotz einiger Ausfälle vor ihm platzierter Fahrer auf P17 zurück und lag damit sogar noch hinter seinem Teamkollegen Vitaly Petrov.

Juan Ramirez, Kovalainens Renningenieur, räumte ein, dass er über das Ergebnis enttäuscht sei. Nach dem guten Qualifying habe er sich mehr von dem Rennen versprochen. "Heikki hatte einen guten Start, aber der Reifenschaden beim ersten Boxenstopp hat alles zunichte gemacht", erklärte der Mexikaner. "Er musste direkt nochmal an die Box, um sich neue Reifen zu holen. Dadurch hat er viel Zeit verloren. Danach ging es nur noch darum, den verlorenen Boden gutzumachen."

Mit der Leistung seines Schützlings war Ramirez jedoch zufrieden: "Trotz des Vorfalls, der ihn zwischen 30 und 40 Sekunden gekostet hat, lag er am Ende nur knapp hinter Vitaly. Heikkis Speed war am gesamten Wochenende sehr gut, dass ist das Ermutigende."

Dank des markanten, roten Helms ist Heikki Kovalainen immer leicht auszumachen, Foto: Sutton
Dank des markanten, roten Helms ist Heikki Kovalainen immer leicht auszumachen, Foto: Sutton

Zuversichtlich stimmte ihn vor allem die Quali-Leistung von Kovalainen. "Einige Leute werden natürlich sagen, dass der gute Startplatz nur den Fehlern der anderen Teams geschuldet war beziehungsweise deren Versäumnis, ihr bestes Niveau abzurufen", sagte der Caterham-Ingenieur. "Auf der anderen Seite war Heikki zur Stelle, als sich ihm die Möglichkeit geboten hat. Seine Zeit in Q1 war sehr konkurrenzfähig. Er ist unter vergleichbaren Reifenbedingungen sehr nahe an die Zeiten unserer ärgsten Rivalen herangekommen."

Vielleicht auch deshalb fiel sein Fazit nach den vier ersten Rennen durchaus positiv aus. Bislang sei es für Caterham vor allem darum gegangen, das Auto und insbesondere die Reifen zu verstehen, berichtete er. "In Malaysia hatten wir große Probleme und auch in China ist es nicht gelaufen, doch in Bahrain hat es nun endlich funktioniert, dafür mussten wir allerdings sehr hart arbeiten", bilanzierte Ramirez. "Der andere große Aspekt war es, das Setup des Autos zu optimieren und die verschiedenen Parts weiterzuentwickeln. Es ist uns gelungen, viele wertvolle Informationen zu sammeln."

Nun ginge es darum, die gewonnen Erkenntnisse vorteilhaft einzusetzen, stellte Kovalainens Vertrauensmann klar - an eine Verschnaufpause sei trotz der nun anstehenden dreiwöchigen Rennpause nicht zu denken. "Die Arbeit hört nie auf, nächste Woche sind ja schon die Tests in Mugello. Wir müssen die Daten, die wir gesammelt haben, durchgehen und auswerten, um das Auto weiter zu verbessern. Wenn, dann ist jetzt die Zeit dafür, etwas auszuprobieren." Gleichzeitig ginge es aber auch darum, sich auf das nächste Rennen vorzubereiten, betonte Ramirez. "Mit dem Start der Europa-Saison wollen wir in einer besseren Ausgangsposition sein."