Red Bull hat nach der dominanten Saison 2011 in diesem Jahr bis zum vierten Saisonrennen gebraucht, um wieder zu gewinnen. Nachdem in Bahrain nun aber der erste Erfolg nach Hause gefahren worden ist, rechnet der Rennstall nicht damit, eine Siegesserie starten und dominieren zu können. Viel eher gehen Teamchef Christian Horner und Co. davon aus, dass die Saison so turbulent weitergeht wie bisher. In den ersten vier Rennen gab es vier verschiedene Sieger aus vier verschiedenen Teams und Lotus klopfte in Bahrain ebenfalls ganz oben an.

"Ich denke, diese Saison wird wie Ebbe und Flut. Es wird darum gehen, in den Rennen konstant zu sein, die man nicht gewinnen kann und dort das Maximum herauszuholen. In den Rennen, die man gewinnen kann, muss man das auch umsetzen", sagte Horner. Deswegen erwartete er, dass es in den 16 verbleibenden Rennen noch viele Umstürze geben wird, so wie das schon bis Bahrain der Fall war. "Wenn man die Leistung von Bahrain nur eine Woche nach den Ereignissen von China hätte vorhersagen müssen, wäre das schwierig geworden."

Konstanz ist alles

Für Horner war es schon überraschend genug, dass Red Bull nach den ersten vier Rennen beide Weltmeisterschaften anführt, wobei er das als Beweis dafür ansah, wie wichtig die Konstanz in diesem Jahr ist. Ein weiterer Beweis dafür war die WM-Führung von Lewis Hamilton nach China, der mit drei dritten Plätzen ganz nach vorne gekommen war - Platz acht in Bahrain genügte dafür schon wieder, um den Spitzenplatz abgeben zu müssen. Horner betonte deswegen auch, dass es Red Bull sehr geholfen hat, in den ersten Rennen konstant Punkte geholt zu haben.

"Wir hatten vier vierte Plätze mit Mark und einen zweiten, einen ersten, einen Fünften und einen elften Rang [mit Vettel]. Das hat uns in der Fahrer- und Konstrukteurs-Wertung nach den Übersee-Rennen nach vorne gebracht, was wir nach den ersten paar Rennen eigentlich gar nicht erwartet hatten. Das zeigt also, wenn man sich auf die Teamarbeit konzentriert, zahlt sich das aus", meinte Horner. Doch auch auf die Autoarbeit musste sich Red Bull konzentrieren, immerhin hatte Sebastian Vettel noch vor kurzem gemeint, das Auto müsse besser werden, um gewinnen zu können.

Atempause

Laut Horner hat es auch Fortschritte am RB8 gegeben, allerdings keine großen. In China hätten auch die Strecke und die Bedingungen eine Rolle gespielt. "Ehrlich gesagt, als wir hier herkamen, dachte ich, es könnte eine Strecke sein, die nicht gerade unseren Stärken entgegenkommt. Wir haben jetzt mit dem Test in Mugello die Chance einer kleinen Atempause, wir können uns die Daten der ersten vier Rennen ansehen und schauen, was wir daraus gelernt haben", erklärte der Teamchef.