Wer in Bahrain aufgrund der bisherigen Erfahrungen ein langweiliges Rennen erwartet hatte, der wurde am Sonntag eines Besseren belehrt. Waren schon die ersten drei Saisonrennen 2012 durchaus unterhaltsam gewesen, stand das Rennen in der Wüste ihnen in nichts nach. Es wurde an allen Ecken und Enden gekämpft und sogar der Sieger wurde im Zweikampf entschieden. Letztendlich konnte sich Sebastian Vettel durchsetzen und seinen ersten Erfolg in diesem Jahr einfahren, womit er sich gleich noch die WM-Führung holte. Sein schärfster Konkurrent war überraschenderweise Kimi Räikkönen, der dem Weltmeister lange einheizen und sich Platz zwei sichern konnte. Dadurch stand der Finne erstmals seit seinem Comeback in diesem Jahr auf dem Podest. Für einen fast perfekten Lotus-Tag sorgte Romain Grosjean als Dritter.
Vom Start weg vorne
Vettel hatte vom Start weg vorne gelegen und sich zunächst auch gut abgesetzt. Räikkönen hatte vom elften Startplatz aus gleich einige Positionen gutgemacht, wobei Grosjean zunächst etwas besser dastand. Der französisch-schweizerische Pilot kam mit Vettel aber nicht mit, da er sich zunächst an Mark Webber und Lewis Hamilton vorbeiarbeiten musste. Räikkönen konnte vor allem nach dem ersten Stopp viel Zeit gutmachen. Mit seinem zweiten Reifensatz war er stark unterwegs und ging damit bis auf Platz zwei nach vorne, wo er Vettel dann nachsetzte.
Nach dem zweiten Stopp hatte der Finne dann klar die bessere Pace und war bald an Vettel dran. Doch dran heißt nicht vorbei und es ging in der gleichen Reihenfolge zum letzten Stopp. Dort war Vettel etwas schneller und schien auch einen besseren Reifensatz erwischt zu haben, da er sich absetzen und so zum Sieg fahren konnte. Räikkönen und Grosjean fuhren ihrerseits relativ ungefährdet zu zwei und drei. Mark Webber konnte Platz vier nach Hause holen, Nico Rosberg schnappte sich nach einem schlechten Start in der Schlussphase noch mit einem guten Manöver Platz fünf von Paul di Resta, der auf zwei Stopps gesetzt hatte und nicht wie die Mehrheit auf drei. Der Mercedes von Rosberg machte am Ende des Rennens noch Sorgen, da der Auspuff brach, doch er konnte ins Ziel fahren.
Möglicher Ärger für Rosberg
Für den Deutschen könnte es aber nach dem Rennen noch Ärger geben. Denn er legte sich mit Hamilton und Fernando Alonso an, wobei er beide Autos neben die Strecke drängte. Hamilton kam dabei trotzdem einmal vorbei, weswegen Rosberg glaubte, dass der Brite bestraft werden soll, da er neben der Piste überholt hatte. Laut sportlichem Reglement ist es aber auch klar untersagt, andere Autos von der Strecke zu drängen und das tat Rosberg gleich mit zwei Boliden. Die Stewards wollten eventuelle Strafen aber erst nach dem Rennen entscheiden.
Für Alonso und Hamilton endete das Rennen jedenfalls hinter Rosberg. Der Brite hatte dabei das Problem, das zwei seiner drei Stopps ordentlich in die Hose gingen, weil links hinten etwas klemmte. Dadurch verlor er einiges an Zeit und somit auch Positionen. Am Ende landeten Alonso und Hamilton ganz knapp hinter di Resta auf den Plätzen sieben und acht, wobei sie davon profitierten, dass Jenson Button drei Runden vor Schluss einen Plattfuß erlitt und noch einmal an die Box musste. Dadurch fiel der McLaren-Pilot aus den Punkten und verhalf Michael Schumacher zu einem Zähler. Der Mercedes-Pilot hatte sich von Startplatz 22 bis auf Position zehn nach vorne gearbeitet.
Massa mit gutem Auftritt
Auf Platz neun zeigte Felipe Massa ein Lebenszeichen. Der Brasilianer war fast auf dem Niveau von Alonso unterwegs und dürfte damit seine Kritiker einmal zum Schweigen gebracht haben. Keine Punkte gab es für Nico Hülkenberg auf Position zwölf, Timo Glock beendete das Rennen auf dem 19. Platz. Nicht ins Ziel gekommen waren Charles Pic, die beiden Williams von Pastor Maldonado und Bruno Senna sowie Button, der sein Auto in der vorletzten Runde mit einem Defekt an der Box abstellte. Wegen ihres späten Ausscheidens landeten Button und Senna aber noch auf den Rängen 18 und 22 in der Wertung.
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