Diskussionsbedarf bei Red Bull. Nachdem sich Sebastian Vettel beim vergangenen Malayasia Grand Prix über eine Teamorder hinwegsetzte, die ihn dazu aufforderte, das Auto am Streckenrand abzustellen, steht dieses Thema Ende der Woche teamintern zur Diskussion an. Vettel war nach einer Kollision mit dem zu überrundenden Narain Karthikeyan kurz vor Rennende aus den Punkterängen gefallen. Ein Abstellen des Autos hätte es dem Team erlaubt, vor dem kommenden Grand Prix in China straffrei das Getriebe an Vettels Auto zu tauschen.

Obwohl Vettels Renningenieur Guillaume Rocquelin den Deutschen per Funk dazu aufforderte, wegen erhöhter Bremstemperaturen das Auto dringend abzustellen und diese Instruktion auch per Boxentafel erfolgte, setzte sich Vettel eigenmächtig darüber hinweg. Red Bull erklärte nach dem Rennen, dass Vettel wegen eines defekten Teamradios die Anweisungen nicht mitbekam, die für die Fernsehzuschauer deutlich zu hören waren. Allerdings hätte er genauer auf die Boxentafel achten müssen, wo die Aufforderung ebenfalls zu sehen war.

Nach dem Rennen erklärt der deutsche Doppelweltmeister allerdings: "Natürlich kann man das Auto schonen. Ich wollte aber die karierte Flagge sehen. Ich denke, das gehört sich so." Laut Teamchef Christian Horner wird Vettels Verhalten Gespräche nach sich ziehen und die Frage geklärt werden, ob sich Vettel über die Anweisungen seiner Vorgesetzten hinwegsetzte. Ende der Woche wird Vettel in Milton Keynes erwartet, um sich im teameigenen Simulator auf den bevorstehenden Grand Prix in China vorzubereiten.