Nachdem Marussia seine Teilnahme an den Testfahrten in Barcelona nach dem nicht bestandenen Crash-Test absagen musste, kann Konkurrent HRT auf das Debüt des neuen Autos am kommenden Sonntag hoffen. Ähnlich wie Marussia musste auch HRT zuvor nachsitzen und die Crashstrukturen des Autos nachbessern. Mittlerweile hat das spanische Team die Vorgaben der FIA erfüllen können - damit wäre es HRT nach den neuen Regeln auch gestattet, das Auto einzusetzen.

Obwohl es bei Konkurrent Marussia nun zu zeitlichen Verschiebungen kommt, herrscht bei HRT deswegen keine Schadenfreude. "Wir haben die Crash-Tests bestanden, das heißt aber noch nicht, dass wir andere Teams hinter uns lassen können", weiß Teamchef Luis Perez-Sala. Die Crash-Tests seien für HRT dennoch ein regelrechter Alptraum gewesen. Schließlich wären etwa 20 Tests zu bestehen gewesen.

Obwohl HRT bereits ein teameigenes Motorhome an die Strecke in Barcelona gebracht hat, stehen hinter einer Teilnahme des Teams weiter Fragezeichen. "Die Wahrheit sieht heute so aus, dass es unser Ziel ist, das Auto am Sonntag debütieren zu lassen. Falls das nicht klappen sollte, hätten wir noch die Möglichkeit einen Test am Montag durchzuführen", erklärt HRT-Pilot Pedro de la Rosa. Da die FIA kürzlich erst Testfahrten in der Woche vor einem Grand Prix untersagt hat, dürfte HRT damit lediglich einen Filmtag am Montag durchführen.

De la Rosa hofft auf mehr Testfahrten

"Wir befinden uns in der Phase des Fahrzeugaufbaus. Es wäre natürlich toll, wenn es am Sonntag fertig sein würde", hofft de la Rosa. Wie der Spanier weiter verriet plant HRT 2012 KERS einzusetzen. "Das Auto ist designed worden, um es zu nutzen. Dennoch hat das Team entschieden, die Saison ohne zu starten", so de la Rosa weiter. Genau wie das neue Auto sei auch das Team derzeit im Aufbau begriffen. De la Rosa hofft, dass sich HRT von Rennen zu Rennen weiterentwickeln und steigern kann. Bei einer Saison die 19 oder 20 Läufe umfasse sei deutlicher Spielraum nach oben gegeben.

Von den bisherigen Fortschritten bei HRT ist der Spanier beeindruckt, allerdings müsse immer noch ein Fundament gelegt werden. Hilfreich wären für HRT zudem weitere Testfahrten. Deshalb setzt sich de la Rosa auch stark für den zusätzlichen Fahrbetrieb während der Saison ein. Dabei denkt der Spanier auch an mögliche kurzfristige Einsätze eines Test- und Ersatzfahrers, etwa weil einer der Stammpiloten verletzungsbedingt ausfällt.

"Man stelle sich vor, McLaren hätte mich letztes Jahr zum Ende der Saison hin gebraucht, und ich hätte acht Monate lang nicht getestet. Es wäre beschämend gewesen, einen McLaren zu fahren. Ein Auto mit dem man gewinnen kann und dann schafft man es noch nicht einmal in Q2", schätzt de la Rosa die Situation ein. De la Rosa setzt sich dabei aus Kostengründen nicht für unbegrenzte Testfahrten ein. Zwei bis drei Termine pro Jahr schweben dem Routinier vor. Seiner Meinung nach wäre das immer noch günstiger, als das ganze Geld in Simulatoren zu investieren.