Vom neuen Lotus zum ehemaligen Lotus: Vitaly Petrov bleibt sich zumindest namenstechnisch fast treu. Tatsächlich verbesserte er sich sogar ein bisschen: Während Lotus wegen eines Chassis-Problems den zweiten Wintertest in Barcelona abbrechen musste, konnte der Russe seine ersten Erfahrungen mit dem Caterham sammeln. "Ich habe meinem alten Team eine SMS geschrieben und ihnen viel Glück gewünscht", verriet Petrov. "Aber sie waren schon im Flugzeug."

Zeit zur Schadenfreude hatte er ohnehin nicht. Stattdessen versuchte er, sein neues Auto verstehen zu lernen, die Bremspunkte zu finden und mit dem Team zu arbeiten. "Es war ein positiver Tag", bilanzierte Petrov. "Wichtig war, zu sehen, was mir gefällt und was ich noch gerne vom Team haben möchte." Am Donnerstag will er mit der Setuparbeit beginnen.

Eine Einschätzung des Leistungsstands fällt Petrov nach nur einem Testtag schwer. "Anderes Team, anderes Auto, anderer Downforce: ich möchte momentan nicht darüber sprechen, wo wir uns einordnen." Noch konzentriere er sich voll auf sich und sein Auto. "Ich möchte Schritt für Schritt nach vorne kommen und die Lücke zu den Teams vor uns schließen - dafür müssen wir 24 Stunden arbeiten."

Die Voraussetzungen dafür sieht er gegeben: "Das Team zieht in eine größere Fabrik, wir werden mehr Leute haben und wir sind nicht in Eile - wir müssen nicht bis zum Jahresende den ersten Punkt geholt haben." Ein Ziel möchte er aus diesem Grund nicht benennen. "Ich will mit dem Team und Heikki zusammen wachsen."

Der Auftakt war aus seiner Sicht viel versprechend. "Als ich das erste Mal beim Team war, war ich überrascht, wie sehr sie mir zuhörten und was sie von mir erwarteten", bestätigt Petrov. "Ich wollte kein Jahr verpassen, denn es wäre beinahe unmöglich gewesen, dann wieder zurückzukommen. Auf jeden Fall sehr, sehr schwierig."

Bei Caterham muss Petrov damit leben, dass sein Auto nicht auf dem Level seines letztjährigen Renault-Boliden ist. "Ich muss meinen Fahrstil etwas ändern, kann nicht mehr mit der gleichen Geschwindigkeit in die Kurve fahren", verrät er. "Aber Heikki wird mir das Leben nicht einfach machen. Er ist ein sehr cleverer Fahrer und ich arbeite gerne mit ihm zusammen. Wir haben fast das gleiche Gefühl fürs Auto."