"Da könnte man sich daran gewöhnen, durchaus", sagte Nico Rosberg zu seiner Bestzeit am Donnerstag in Jerez. Dass diese Bestzeit überhaupt keinen Wert hat, war ihm aber auch klar, immerhin fuhr er mit einem Auto aus dem Vorjahr gegen die neuen Boliden. "Das neue Reglement ist so, dass es die Autos theoretisch langsamer macht, deswegen kann man das überhaupt nicht vergleichen. Trotzdem war es für uns interessant. Wir sind jetzt das letztjährige Auto mit den neuen Reifen gefahren und haben dabei auch dazugelernt", erklärte er.

So hatte er gelernt, dass die Reifen dieses Jahr das Racing wieder stark beeinflussen werden, da die Mischungen jetzt näher beisammen liegen. "Es ist für mich schwer vorherzusagen, wie das ausgehen wird, aber es wird anders. Sie liegen jetzt viel näher beisammen. Abbau ist immer noch ein großes Thema und der Hinterreifen scheint etwas stark zu sein. Insgesamt hat Pirelli einen guten Job gemacht", meinte Rosberg. Aufgrund der Erkenntnisse von Jerez glaubte er, dass Mercedes am 21. Februar, wenn der neue W03 erstmals auf die Strecke geht, gleich voll loslegen kann. "Es ist wichtig, die Reifen ordentlich zu verstehen, weil es da einige große Unterschiede zum Vorjahr gibt."

Reifensparen

Jetzt weiß Mercedes, was die Reifen am Auto machen und kann dann beim neuen Boliden sofort direkte Vergleiche anstellen. Die Reifen waren auch der Grund, warum Mercedes am Freitag in Jerez nicht mehr fahren wird. "Das liegt daran, dass wir nicht genug Reifen haben. Wir haben nur eine bestimmte Menge an Reifen für die ganzen Tests und wir wollen uns natürlich mehr für das neue Auto aufheben", klärte er auf.

Was die mögliche Rangordnung für die kommende Saison betraf, so war Rosberg angesichts der noch frühen Testphase ebenso vorsichtig wie alle. "Es ist zu früh, um etwas zu sagen. Sicher haben wir auch schon Analysen gemacht, wer schnell ist und wer nicht, aber es ist schwierig", sagte er. Nur bei einer Sache war er sich wie schon Teamkollege Michael Schumacher ziemlich sicher: "Eigentlich muss man sagen, dass wir als Überraschung ziemlich unrealistisch sind. Es wäre schwierig, über den Winter so einen Schritt zu machen." Er betonte, dass man Stück für Stück gute Arbeit machen müsse, um näher heranzukommen. Das erste Stück dafür ist das neue Auto, auf das er sich schon freute. "Ich bin schon sehr gespannt darauf. Es wird sehr interessant, wie es im Vergleich zu dem hier ist."